Polio-Selbsthilfegruppe - „500 Deckel gegen Polio“
Für Menschen mit Kinderlähmungsspätfolgen und dem Post-Polio-Syndrom gibt es im Landkreis Neuwied eine 107 Mitglieder zählende Selbsthilfegruppe. Die wurde vor 20 Jahren gegründet und ist die einzige Selbsthilfegruppe im nördlichen Rheinland-Pfalz.
Neuwied. „Unser Jubiläumsjahr möchten wir nutzen, um die Bevölkerung verstärkt auf die Spätfolgen der unheilbaren Kinderlähmung und die nach wie vor wichtige Polio-Schutzimpfung aufmerksam zu machen. Die Polio ist eine hoch ansteckende Krankheit, die vor allem Kleinkinder, aber auch Erwachsene, befällt. Das Virus verursacht dauerhafte Lähmungen und Verkrüppelungen, die Infektion kann tödlich verlaufen. Deshalb beteiligen wir uns an der Rotary-Aktion ‚Deckel gegen Polio‘“, sagte Elsmarie Scheid, die Sprecherin der Selbsthilfegruppe.
Gesammelt werden sollen Kunststoffdeckel und -verschlüsse von Getränkeflaschen und Getränkekartons. Diese „Deckel“ bestehen aus Polyethylen (HDPE), einem hochwertigen, recyclingfähigen Material. 500 Deckel (ein Kilogramm) tragen die Kosten für eine Polio-Impfung. Denn mit den Erlösen aus den gesammelten Deckeln werden weltweit Impfaktionen gegen Kinderlähmung mitfinanziert.
Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel sagte spontan seine Unterstützung für die „Deckel-Aktion“ zu. „Ein Thema, das mich seit Jahren umtreibt, ist die nachlassende Impfbereitschaft in unserer Bevölkerung. Teils haben wir es mit Nachlässigkeit, mit Gleichgültigkeit und mit Schlamperei zu tun, teils aber auch mit einer aggressiven Ablehnung sinnvoller Vorbeugung“, sagte Rüddel.
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