Blick aus der Gruft ziert das alte Friedhofsgebäude
Blick aus der Gruft: Wo ist ein Kunstwerk mit diesem Titel besser aufgehoben als auf dem Alten Friedhof in Neuwied? Das dachte sich wohl auch der heimische Künstler Günter Bruchof. Er hat das Mosaik geschaffen und nun der Stadt für das Gebäude auf jenem geschichtsträchtigen Friedhof an der Julius-Remy-Straße vermacht.
Neuwied. Oberbürgermeister Nikolaus Roth freute sich ebenso über das großzügige Geschenk wie Hans-Joachim Feix, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Pflege und den Erhalt der denkmalgeschützten Anlage engagiert. Darüber hinaus hat Feix sein reichhaltiges Wissen über den Friedhof und die vielen interessanten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe fanden, in mehreren Büchern publiziert.
Der Friedhof habe ihn schon immer fasziniert, unterstreicht Günter Bruchof seine Verbundenheit mit der weit mehr als 200 Jahre alten Begräbnisstätte. Aus diesem Grund hat er nicht nur das Mosaik gespendet, sondern vor einiger Zeit auch eine Grabpatenschaft übernommen. Außerdem, so fügt der Künstler hinzu, wolle er „als Bewunderer der großartigen Arbeit“ von Hans-Joachim Feix mit der Spende dessen Wirken rund um den Friedhof würdigen.
Die Begeisterung teilt Bruchof mit seiner Frau Dorothee, die sich schon in jungen Jahren ebenfalls angezogen fühlte, von der „geheimnisvollen Atmosphäre“ des Friedhofs. Dorothee Bruchof ist die Enkelin des früheren Bürgermeisters Robert Krups, den viele angesichts seiner großen Verdienste um den Deichbau als „3. Stadtgründer“ bezeichnen. Und auch sie hat mit einem besonderen Geschenk das alte Friedhofsgebäude verschönert: eine kunstvolle Tischdecke, die Olga Amalie Krups, Frau des berühmten Bürgermeisters, vor rund 60 Jahren gehäkelt hat und die nun die zuvor blanke Tischplatte im Aufenthaltsraum ziert.
Hans-Joachim Feix bewunderte beim Treffen mit dem Ehepaar Bruchof auf dem Alten Friedhof die aufwändige Arbeit, die augenscheinlich in der Tischdecke steckt. Nicht weniger angetan war er von dem ausdrucksstarken Mosaik, das übrigens Teil einer Wanderausstellung der Deutschen Organisation für Mosaikkunst war, die quer durch Deutschland tourte und im Juni auch in Neuwied im „Café Auszeit“ Station machte.
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