Werbung

Nachricht vom 17.08.2016    

Flüchtlinge unterstützen Bendorfer Bauhof bei der Stadtpflege

Die Bendorfer Stadtwerke beschäftigen seit Mitte Juni zehn pakistanische Flüchtlinge im Alter von 19 bis 42 Jahren als Ein-Euro-Jobber. Zwei sind dem Schwimmbad zugeteilt, während die restlichen acht auf den Bauhof und die Gärtnerei verteilt worden sind.

Mit vollem Einsatz dabei: Gajoor Adbul (vorne) beseitigt Grünschnitt im Stadtpark. Insgesamt arbeiten acht Flüchtlinge im Team des Bauhofs. Foto: Stadtverwaltung Bendorf

Bendorf. In vielen Städten warten Flüchtlinge darauf, einer Arbeit nachgehen zu können. Doch solange ihr Asylverfahren läuft, ist ihnen das per Gesetz untersagt. Erst nachdem sie einen Aufenthaltsstatus erhalten haben, dürfen sie einen Job annehmen. Doch das kann oft mehrere Monate dauern.

Zu lange findet Bürgermeister Michael Kessler: „Integration gelingt am bestem am Arbeitsplatz. Die Menschen die zu uns kommen, wollen arbeiten und ihren Teil zu unserer Gemeinschaft beitragen. Wenn sie zu lange zu dazu gezwungen sind, untätig zu bleiben, führt dies zur Frustration und Langeweile.“

Pro Stunde erhalten die Flüchtlinge für ihren Einsatz einen Lohn in Höhe von 1,05 Euro der von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz übernommen wird. Genug zu tun gibt es allemal, sagt Michael Frömbgen von den Stadtwerken: „Wir können jede Hand gebrauchen, die unser Bauhof-Team entlastet.“ Dabei dürfen die Asylbewerber nur solche Aufgaben übernehmen, die sonst unerledigt geblieben wären und als zusätzlich gelten. So haben die Flüchtlinge in den vergangenen Wochen die Sträucher in der Oberen Rheinau beschnitten, Grünflächen in der Ringstraße gemäht, das Betriebsgelände des Bauhofs auf Vordermann gebracht, Bürgersteige gereinigt und den Hochbehälter im Großbachtal freigeschnitten - alles Arbeiten, die besonders während der Urlaubszeit oder in Krankheitsfällen kaum hätten geleistet werden können.



Begeistert ist Gärtnermeister Paul Düyster vom Einsatzwillen der Flüchtlinge: „Sie sind sehr fleißig, packen an und erledigen ihre Arbeit mit großem Engagement.“ Auch die Verständigung klappt inzwischen immer besser, denn die Asylanten besuchen entweder vor oder nach der Arbeit an der Volkshochschule halbtägige Deutschkurse. Das Gelernte können sie dann im täglichen Umgang mit ihren deutschen Kollegen trainieren. Wo es noch holpert, wird entweder auf Englisch oder mit Händen und Füßen kommuniziert.

Mittlerweile würden sich viele der Pakistaner mit ihrer Arbeit identifizieren. So hätten sie sich sehr gefreut und wären richtig stolz gewesen, als ihnen ihre Arbeitskleidung übergeben wurde, berichtet Verwaltungsmann Frömbgen.
Bürgermeister Kessler: „Nur wer eine Aufgabe hat und sieht, dass seine Arbeit gewürdigt wird, entwickelt ein größeres Zugehörigkeits- und Selbstwertgefühl. Beides sind die Voraussetzungen dafür, dass man seinen Platz in der Gesellschaft finden kann und sich nicht abschottet. Nur so kann Integration gelingen.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge nimmt stark zu

Bereits dreimal hat sich der Jugendhilfeausschuss für den Kreisjugendamtsbezirk im laufenden Jahr mit ...

Letzter Arbeitstag von Richard Thomas in Bad Honnef

Stadtoberverwaltungsrat Richard Thomas, Leiter des Geschäftsbereichs Bürgerdienste der Stadt Bad Honnef, ...

Ausstellung „Adenauer – de Gaulle": Wegbereiter der Freundschaft

Vom 18. - 31. August wird im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Bad Honnef ...

Kunst für Alle - Inklusive Museumstour

In Kooperation mit dem Museumsverband Rheinland-Pfalz besucht der Landesbeauftragte für die Belange behinderter ...

TC-Steimel-Trio siegte in Asbach

Weiter im Aufwind befindet sich die Herrenmannschaft des TC Steimel. Beim 8. Jochen-Schuppien-Gedächtniscup ...

Großes Interesse am 7. Staffel-Marathon in Waldbreitbach

Schon 40 Staffeln haben sich für den 7. StaffelMarathon Waldbreitbach am Montag, 3. Oktober (Feiertag), ...

Werbung