Weltrekord im Weitsprung in Hachenburg bestätigt
Heinrich Popow aus Fehl-Ritzhausen war der Überraschungssieger bei den Teilnehmern der Deutschen Paralympischen Mannschaft, die demnächst in Rio de Janeiro an den Start gehen. Ein sportlicher Wettkampf aller Altersgruppen bot viel Abwechslung im Burbach-Stadion in Hachenburg.
Hachenburg. Die mittelalterliche Stadt Hachenburg ist nicht nur ein begehrtes Reiseziel, sondern auch als Kulturstadt über die Grenzen der Heimat hinaus bekannt. Aber das, was sich am Samstagnachmittag, den 20. August im Burbach-Stadion ereignete, wird Hachenburg als Stadt des Sportes noch bekannter machen. Heinrich Popow, der unterschenkelamputierte Sportler und Mitglied der Deutschen Paralympischen Mannschaft, stellte im Rahmen der Veranstaltung einen neuen Weltrekord im Weitsprung auf. „6,77 Meter!“, schallte es aus dem Lautsprecher und entsprechend laut war der Applaus der Zuschauer und Offiziellen des Sportbundes.
Unterschiedliche Disziplinen waren ausgeschrieben und mussten von den Teilnehmern verschiedener Altersklassen bewältigt werden. 8x50 Meter Kinder-Staffel, 100 Meter, 200 Meter 400 Meter und weitere Distanzen, Rolli, Kugelstoßen, Diskus (sitzend), Hoch- und Weitsprung verschiedener Altersgruppen, Speerwurf (auch sitzend für die körperlich Beeinträchtigten) all das, was man sonst nur im Fernsehen geboten bekommt war im Burbach-Stadion hautnah mitzuerleben.
Entsprechend groß die Neugier und die Faszination miterleben zu können, wozu selbst körperbehinderte Menschen fähig sind. Und genau deshalb werden ja die Paralympischen Spiele im Anschluss an die Olympiade in Rio de Janeiro veranstaltet. „Das Miteinander – ohne Unterschied in Farbe und Religion - im Geiste des Sportes gemeinsam zu erleben!“
Ohne ein Engagement der Sparkasse Westerwald-Sieg und der vielen freiwilligen Helfer der Sportvereine hätte diese Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Präsident Karl Peter Bruch nicht stattfinden können. Es hat allen gefallen, den Zuschauern und vor allen Dingen den sich beteiligenden Sportlern. Der doppelseitig Amputierte Johannes Floores ging in der 100 Meter Staffel für den Verein Bayer-Leverkusen an den Start. Für den gleichen Verein trat auch Heinrich Popow aus Fehl-Ritzhausen an. Der 33-Jährige stellte mit 6,77 Meter einen neuen Weltrekord im Weitsprung auf. „Zweimal bestätigt!“, kommentierte ein Offizieller. Beim Blick in die Runde war feststellbar, dass es im Sport auch nicht mehr ohne Computer geht und überall waren elektronische Geräte im Einsatz und wachten darüber, dass alles nach den Regeln in Ordnung war.
Ein farbenfrohes tänzerisches Rahmenprogramm lockerte auf und brachte die Zuschauer und Sportler in den Pausen auf andere Gedanken. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine stilvolle Siegerehrung. Den Teilnehmern der Paralympischen Deutschen Mannschaft, die in Rio dabei sind, werden bestimmt die Daumen für einen sportlichen Erfolg und viele Medaillen gedrückt. Eines steht aber schon jetzt fest, den Namen Heinrich Popow, den sollte man sich merken, denn von ihm wird noch viel zu hören sein. repa
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