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Nachricht vom 03.09.2016    

Tag des offenen Denkmals am 11. September

Zum 24. Mal findet am Sonntag, den 11. September, der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Unter dem Thema: „Gemeinsam Denkmale erhalten“ steht das bürgerschaftliche Engagement bei privaten und öffentlichen Initiativen im Vordergrund. Wieder sind zahlreiche interessante Gebäude und Ensembles im Kreis Neuwied für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die bei Stadt und Kreis verantwortlichen Organisatoren, Bürgermeister Jan Einig (rechts) und der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach (links) sowie Kreisdenkmalpfleger Dr. Reinhard Lahr – hier im Gespräch mit Vertretern des Vereins Niederbieberer Bürger. Foto: privat

Kreis Neuwied. Da es auch auf Ebene des Landkreises Neuwied zahlreiche Förder-, Heimat- und Kirchbauvereine gibt, die sich um den Erhalt einzelner Kulturdenkmäler und auch Denkmalzonen teils schon seit Jahrzehnten verdient gemacht haben, wurden diese bereits Anfang März von Kreisdenkmalpfleger Dr. Reinhard Lahr angeschrieben, um lange vorausplanend sich auch an diesem Tag des offenen Denkmals einzubringen und der Öffentlichkeit die Ergebnisse ihres teils unermüdlichen Einsatzes und Wirkens plastisch vor Augen zu führen.

So freuen er und die beiden bei Stadt und Kreis zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Jan Einig und der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach sich besonders, dass mit 26 zur Schau gestellten und geöffneten Denkmälern sowie Ensembles in diesem Jahr ein Rekord gebrochen wird. Auf Kreisebene sind 16 Objekte dabei, auf Stadtebene zehn. Das Motto des Tages und auch die große Beteiligung machen nach den Worten von Neuwieds Bürgermeister Jan Einig auf überzeugende Weise deutlich, wie wichtig gemeinsames Handeln sei und welche Bedeutung dabei das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger habe.

Alleine in der Stadt Neuwied sind zehn Objekte zu besichtigen:
Maßgeblich der Privatinitiative von Hans-Joachim Feix ist zu danken, dass der Alte Friedhof in Neuwied permanent Beachtung und Aufmerksam findet. Nicht nur dass er Grabpatenschaften vergeben hat, die sich besonders zugewucherter Grabdenkmäler annehmen, er führt permanent an der Geschichte des Friedhofs und der hier ruhenden Persönlichkeiten Interessierte durch die weitläufige Anlage, hat dafür Sorge getragen, dass in der zentralen Aussegnungshalle eine Dauerausstellung zur Thematik angeboten wird und seine Forschungen in mehreren Bänden veröffentlicht wurden.

Die öffentliche Hand und der 2005 ins Leben gerufene Förderverein Neuwieder Deich e.V. kümmern sich um den Betrieb des Deichinformationszentrums, wo die Geschichte und Funktionsweise des 1928-31 gebauten Mammutprojekts Deichanlage erläutert wird. Der sieben Kilometer lange und fünf Meter hohe Deich bewahrt die Stadt seitdem vor dem bis dato regelmäßig drohenden Hochwasser.

Die Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied beteiligt sich seit Jahren am Tag des offenen Denkmals und führt interessierte Besucher durch die beiden als Denkmalzone geschützten barocken Stadtquartiere mit Kirchsaal und Schulen, Innenhöfen etc. Mitten in der historischen Altstadt blieb durch fachmännische Sanierung in den Jahren 1984-94 lukrativer Wohnraum für Jung und Alt dauerhaft erhalten.

Den Heimat- und Verschönerungsvereinen limesnaher Gemeinde und Stadtteile ist es zu verdanken, dass seit gut zehn Jahren diese flächenmäßig größte archäologische Denkmalzone „inwertgesetzt“ und der Öffentlichkeit präsentiert wird. Bei einem Spaziergang vom Kleinkastell Anhausen zu diversen Wachtposten soll die Funktion der Anlage erläutert werden.

Die ehemalige Prämonstratenserabtei Rommersdorf war landesweit das erste Großprojekt, deren Erhalt und Instandsetzung sich eine ehrenamtlich agierende Stiftung verschrieb. 1976 wurde sie aus dem vier Jahre zuvor gegründeten Fördererkreis gebildet und hat seitdem Immenses geleistet. Die sehenswerten Ergebnisse der über Jahrzehnte erfolgreichen Wiederaufbau- und Restaurierungsarbeiten sollen in Führungen dem interessierten Publikum unterbreitet werden.

Der Verein Niederbieberer Bürger hat vor etwa zehn Jahren das geschützte historische Backhaus hergerichtet, gibt auch schon lange darüber hinaus eine jährliche erscheinende Zeitschrift zur Geschichte des Ortes heraus. Neben einer Sonderausstellung im Hist. Backhaus bietet sie in diesem Jahr Führungen durch die 1908/09 und 1920/21 errichtete, als Denkmalzone geschützte Rasselsteiner Kolonie – eine Werkssiedlung der Reformarchitektur – an.

Der agile Kirchbauverein der Hermann-zu Wied-Gedächtniskirche öffnet an diesem Sonntag die Tore des romanische und gotische Stilelemente verbindenden evangelischen Gotteshauses Niederbiebers und bietet zwei Führungen durch die als Grablege des namengebenden einstigen Kölner Erzbischofs fungierende Kirche an.

Auch die evangelische Kirchengemeinden Altwied und Feldkirchen laden sehr herzlich zu Führungen in ihre Kirchen ein: In der evangelischen Kirche Altwied beginnt um 12.30 und um 13.30 Uhr eine Orgelführung mit Sabine Paganetti , um 13 Uhr und 14 Uhr eine Kirchenführung mit Helmut Selter. In der Feldkirche beginnt um 13 Uhr eine Führung mit dem Schwerpunkt "Meistermann Fenster" mit Horst Schneider (13 -14.30 Uhr). Um 14.30 und 15.30 Uhr erklingt Cembalo- und Orgelmusik in der Feldkirche mit Sabine Paganetti.

Es folgen die Angebote auf Kreisebene:
Der Heimatverein Bad Hönningen begann vor etwa 20 Jahren mit der Sanierung des sogenannten. Hohen Hauses – eines Burghauses des 15. Jahrhunderts – das im Laufe der Zeit stets bauliche Veränderungen erfuhr und seit dem Jahr 2000 ein kleines Heimatmuseum birgt.

Vier Eigentumswohnungen sind in der einstigen Burg Ariendorf, 1845 durch den Kölner Dombaumeister Zwirner umgebaut und erweitert, heute untergebracht. Eine Führung umfasst Haupt- und Nebengebäude sowie die Fachwerkhäuser in der Umgebung.

Auch das der Renaissance verpflichtete Schloss Arenfels hat in den 1850er Jahren Dombaumeister Zwirner im Sinne der Rheinromantik neogotisch überformt. Das Land hat vor einigen Jahren wesentlich zur statischen Ertüchtigung der Dächer und der Mauerwerksertüchtigung an den Fassaden des Komplexes beigetragen.

Hohes privates Engagement und viel Eigenleistung hat das Ehepaar Schwarz in die Instandsetzung des Grabenhofes, eines Weinhofes mit Wirtschaftsbauten in Dattenberg der Zeit um 1700 investiert. Das beachtliche Ergebnis zu bewundern lohnt ein Besuch.

Der Kunst- und Kulturkreis „ad Erpelle“ lädt in diesem Jahr mit Führungen und Ausstellungen in den geschichtsträchtigen Eisenbahntunnel an der Erpel-Remagener Rheinbrücke ein sowie in das einzige, aus dem frühen 15. Jahrhundert erhalten gebliebene, 2001 bis 2009 instandgesetzte „Neutor“ der Ortsumwehrung.

Der ebenfalls vor etwas mehr als zehn Jahren ins Leben gerufene Freundeskreis der Isenburg ist seitdem unermüdlich damit beschäftigt, die vorhandenen Reste der einst mächtigen Burganlage, dessen Anfänge ins frühe 12. Jh. zurückreichen, zu sichern beziehungsweise instandzusetzen. Vor Ort werden Baufortschritte und aktuelle Erhaltungsprobleme erläutert.



Der Fronhof, spätere Marienstätter Hof, in Leutesdorf mit seinem aus dem 16. Jahrhundert stammenden steinsichtigen Kelter- und barocken Hofhaus an der Rheinpromenade musste schon vielen Hochwassern trotzen, birgt in Teilen frühmittelalterliche Vorgängerbauten.

Der Förderverein St. Martin Linz führt nach Bedarf durch die Pfeileremporenbasilika des rheinischen Übergangsstils und offeriert den Besuchern die jüngst restaurierten bauzeitlichen Wandmalereien, gemeinhin verschlossene Teile der Kirche und bibliothekarische Schätze.

Das geschützte Heimatmuseum Rheinbreitbach aus dem 16. Jahrhundert zeigt Alltags-, Heimat- und Bergbaugeschichte des an der Rheinschiene nördlichsten Ortes im Landkreis Neuwied. Eine Fotoausstellung verdeutlicht die Instandsetzungsschritte. Die um die Mitte des 17. Jahrhunderts als Wallfahrtsort gebaute Leonarduskapelle mit ihrem Flügelaltar hat ebenfalls geöffnet.

In Unkel übernimmt seit Jahren der dortige Geschichtsverein die Ausrichtung vom Tag des offenen Denkmals. In diesem Jahr ist der Gefängnisturm an der Rheinpromenade geöffnet, der im 16. Jahrhundert als Bollwerk der Stadtmauer errichtet wurde. Eine Lesung verweist auf den Aufenthalt Beethovens in besagtem Gemäuer.

Besonders eindrucksvoll sind Architektur und Ausstattung der kath. Pfarrkirche St. Pantaleon, als spätgotische Hallenkirche um 1500 neben einem spätromanischen Turm errichtet, Skulpturen und Altäre reichen ins 17. und 18. Jahrhundert zurück. Der Luftschutzkeller unter dem Unkeler Rathaus wurde vor einigen Jahren wieder „reaktiviert“, um vor Augen zu führen, welche Funktion er während des Zweiten Weltkrieges hatte.

Schließlich präsentieren der Gewerbeverband Waldbreitbach, der Verkehrsverein und die „Bräpe Jonge“ erneut das frisch sanierte Handwerks- und Gewerbemuseum mit Ölmühle am Wiedufer 8 in Waldbreitbach. Der gute Zuspruch im Vorjahr war Ansporn genug, die ausgestellten Handwerksszenen zu ergänzen und auszubauen. Besucher sind an diesem Tag von 10 Uhr bis 18 Uhr willkommen. Auch das im Museum an den Wochenenden geöffnete Kaffeehaus bietet mit neuem Konzept seine Spezialitäten an.

Die geöffneten Denkmäler am Tag des offenen Denkmals am 11. September im Überblick:

Stadt Neuwied
Neuwied, Alter Friedhof, Julius-Remy-Straße; ganztätig geöffnet, Führung um 11.15 Uhr durch Tourist Information Neuwied (Tel.: 02631/8025555 oder tourist-information@neuwied.de)

Neuwied, Deichinformationszentrum, Schlossstr./Ecke Deichstr.;14-17 Uhr, Führungen um 10 und 14 Uhr durch Tourist Information Neuwied (Tel.: 02631/8025555 oder tourist-information@neuwied.de)

Neuwied, Herrnhuter Viertel, Friedrichstraße 39- 49; Führungen in Kirchsaal, Krypta u. Innenhöfen 11 Uhr, ab 14 Uhr stündlich u. nach Bedarf

Altwied, ev. Pfarrkirche, Burgtorstraße; 12.30-13.30 Uhr Orgelführung mit Sabine Paganetti, um 13 und 14 Uhr Kirchenführung mit Helmut Selter, geöffnet bis 18 Uhr

Feldkirchen, ev. Feldkirche, Feldkircher Straße; 13-14.30 Uhr Führung mit dem Schwerpunkt "Meistermann Fenster" mit Horst Schneider (13 -14.30 Uhr), um 14.30 und 15.30 Uhr erklingt Cembalo- und Orgelmusik mit Sabine Paganetti

Heimbach-Weis; Teilstück des Obergermanisch-Raetischen Limes; um 16 Uhr Spaziergang am Limes (Treffpunkt Heidengraben Alteck vor Anhausen) mit einem Limes-Cicerone (Infos unter Tel.: 02631/8025555 oder tourist-information@neuwied.de)

Heimbach-Weis, Ehem. Prämonstratenserabtei Rommersdorf, Stiftsstraße 2;
13-18 Uhr, Führungen nach Bedarf unter dem Motto: 40 Jahre Abtei Rommersdorf-Stiftung, 40 Jahre bürgerschaftliches Engagement 1976-2016; Gastronomie Orangerie hat geöffnet

Niederbieber, Ev. Pfarrkirche, Am Kirchberg 12; 9.30-16 Uhr, Führungen 11 und 14 Uhr

Niederbieber, Museum im Backhaus, Backhausgasse 1/Ecke Aubachstraße, 11-15 Uhr, Sonderausstellung Rasselsteiner Kolonie

Niederbieber, Rasselsteiner Kolonie, Stahlwerkstraße; 14 Uhr Führung, Treffpunkt am Museum im Backhaus

Landkreis Neuwied
Bad Hönningen, „Hohes Haus“, Hauptstraße 162; 10-17 Uhr

Bad Hönningen, Kreuzbau der Burg Ariendorf, Rheintalstraße 6; 14-18 Uhr; Führungen nach Bedarf, u.a. Bilderausstellung „Mood Indigo“

Bad Hönningen, Schloss Arenfels, Schlossweg 53; 10-18 Uhr

Dattenberg, Grabenhof, Hauptstraße 24; 11-19 Uhr; Kaffee und Kuchen

Erpel, Eisenbahntunnel unter der Erpeler Ley, Bergstraße; 13-17 Uhr, Führungen 14 und 16 Uhr durch Edgar Neustein (02644/4643 oder neustein@gmx.net), Fotoausstellungen zum Bau und zur hist. Bedeutung im II. Weltkrieg

Erpel, Neutor, Kölner Straße; 11-18 Uhr, Führungen nach Bedarf durch Heribert Siebertz (02644/95210), Dokumentation zur Innenrenovierung

Isenburg, Burgruine Isenburg; 11-17 Uhr, Führungen nach Bedarf durch anwesende Vereinsmitglieder

Leutesdorf, Fronhof, Kirchstraße 2; 9-14 Uhr, Führungen um 10 und 12 Uhr

Linz am Rhein, Alte kath. Pfarrkirche St. Martin, Tilman-Joel Park; 13-18 Uhr, Führungen 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr zu den Themen „Gemeinsam Denkmale erhalten“ und „Verschlossene Teile der Kirche“; Ausstellung der Kirchenbibliothek

Rheinbreitbach, Fachwerkhaus (Heimatmuseum), Hauptstraße 29; 14.30-17.30 Uhr, Führungen nach Bedarf durch den Heimatverein (02224/9691389); Fotoausstellung

Rheinbreitbach, Kupfererzgrube St. Joseph, Breite Heide/Ecke Straße Waldblick; 14.30-17 Uhr, Führungen nach Bedarf; Erläuterungen zum hist. Kupferbergbau etc.

Rheinbreitbach, Leonarduskapelle, Ecke Neuwieder Str./St. Josefstraße; 13-18 Uhr

Unkel, Gefängnisturm, Rheinpromenade; 14-17 Uhr, Führungen nach Bedarf durch Wolfgang Ruland (0176/6084158 oder wolfgang.ruland@web.de); 14 und 15.30 Uhr Lesung zum vermeintl. Aufenthalt Beethovens im Turm

Unkel, Kath. Pfarrkirche St. Pantaleon, Kirchstraße; 11-18 Uhr, Führungen 14 und 15.30 Uhr durch Werner Geißler (02224/74902)

Unkel, Luftschutzraum im Rathaus, Linzer Straße 2; 14.45-18 Uhr, Führungen nach Bedarf

Waldbreitbach, Handwerks- und Gewerbemuseum mit Ölmühle, Wiedufer 8; 10-18 Uhr, das im Museum an den Wochenenden geöffnete Kaffeehaus bietet mit neuem Konzept seine Spezialitäten an



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