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Nachricht vom 16.09.2016    

Auftaktveranstaltung Dorfmoderation in Giershofen gut besucht

Die Auftaktveranstaltung Dorfmoderation stieß auf großes Interesse bei den Schöwern, die den großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses komplett füllten. Ortsbürgermeister Wilfried Ehrenstein begrüßte seine Mitbürger und stellte die Moderatoren des Planungsbüros „Stadt-Land-Fluss“ vor sowie Sachbearbeiterin Bettina Lied'l und die Beauftragte der Kreisverwaltung, Margit Rödder-Rasbach.

Stadtbürgermeister Thomas Vis bei seiner Eingangsrede. Links daneben: Ortsvorsteher Wilfried Ehrenstein. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Dierdorf. Ehrenstein erläuterte rückblickend, dass das denkmalgeschützte Spritzenhaus der Anlass für einen Förderantrag beim Land gewesen sei. Nachdem am 1. April 2016 ein positiver Bescheid erfolgt sei, habe der Stadtrat den Auftrag zur Dorfmoderation an das Planungsbüro „Stadt-Land-Fluss“ vergeben.

Stadtbürgermeister Thomas Vis bezeichnete den Termin als „wichtigen Abend für das Dorf“, wichtig sei auch die Mitarbeit der Bürger. Grund für die Dorfmoderation seien Bedenken wegen sich ändernder Strukturen in der Zukunft, daher laute das Motto: „Wir machen Giershofen fit für die Zukunft!“ Wie sieht das Dorf wohl in zwanzig Jahren aus? Wie muss die Infrastruktur dann gestaltet werden? Wie kann man Gemeinschaft erzielen und Lebensqualität erhöhen? Kinder und Jugend sind die Zukunft, daher müssen sie intensiv einbezogen werden. Vis dankte dem Ortsbeirat für den Mut und die Arbeitsbereitschaft für die „Zukunftsaufgabe, die allen hilft“.

Sophie Guhl und Axel Brechenzer vom Planungsbüro zeigten in einer Grafik die Ausgangslage für Giershofen auf, die einen geringen Anteil der Altersklasse 50 plus und einen relativ hohen Anteil an Kindern und jungen Leuten bis 35 Jahre ausweist. Diese jüngeren Leute gelte es im Ort zu halten. Daneben zeichne sich Giershofen durch eine Vielfalt an Religionen und Nationalitäten aus, die allesamt eingebunden werden sollten.

Aufgrund des Dorferneuerungskonzepts aus dem Jahr 1997 sind Fördermittel erhältlich und die Dorfmoderation kann darauf aufbauen. Die Planer hatten eruiert, dass ehrenamtliches Engagement bereits vorhanden ist. Die Liste der möglichen Themen reichte von Baustruktur über Verkehr, Vereine und Baulückenmanagement bis zu Tourismus und Energie. Zahlreiche Hochglanzzeitschriften beweisen, dass das Landleben immer populärer wird.

Von jedem anwesenden Bewohner wollten die Dorfmoderatoren zunächst zwei positive Gesichtspunkte notiert haben. In einem Cluster bildeten sich einige Stärken des Ortes heraus: ruhiges Wohnen, noch aktives Vereinsleben, Dorffest und Kirmes, verschiedene Nationen im Dorf, großes Engagement Einzelner und Eigenleistung, schöne Gärten, intakte Nachbarschaftshilfe, Erhalt alter Bausubstanz, Kinderfreundlichkeit, Autobahnnähe, landwirtschaftlicher Charakter und schöner Spielplatz.



Doch die Schönheit liegt im Auge des Betrachters und was dem Einen gefällt, lehnt der Andere ab. Als Negativa wurden zum Beispiel ungepflegte Gärten und Pflanzbeete, hässliche Ortseingänge, Freiflächen, marode Häuser und Straßen, zu wenig Angebote für die Jugend, zu wenige Treffpunkte, fehlender Sportplatz, bessere Beschilderung der Wander- und Radwege sowie fehlende Einkaufsmöglichkeiten und unbeleuchteter Schulweg notiert. Eher exotische Wünsche waren die nach Weihnachtsbeleuchtung und einem Ruhewald.

Von den Dorfmoderatoren wurden Arbeitskreise gebildet und Listen herumgereicht, in denen sich die Anwesenden zuordnen konnten. Bis Ende Oktober soll zudem ein gemeinsamer Dorfrundgang stattfinden. Leider verpassten die Organisatoren die Gelegenheit, direkt einen Termin hierfür festzulegen und den Zuhörern mitzuteilen.

Margit Rödder-Rasbach, Ansprechpartnerin für Dorferneuerung in der Kreisverwaltung, erläuterte die Fördermöglichkeiten für öffentliche und private Maßnahmen. Für Gebäude, die vor 1960 gebaut wurden, können Anträge gestellt werden bei Umnutzung, Komplett- und Teilsanierung, Gestaltungsmaßnahmen, Innenausbau und Außengelände. Sie appellierte, den Zuschuss zu nutzen, der bis zu 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten betragen kann. Wichtig sei die Antragstellung vor der Aktion, also erst bauen nach der Bewilligung, keine vollendeten Fakten zu schaffen.

Im Anschluss motivierten vom Ortsvorsteher organisierte kühle Getränke und ein Imbiss die Schöwer, zusammenzusitzen und zu reden. Die informellen Gespräche dürften bereits der Anfang der Zukunftsinitiative gewesen sein. htv


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