Regionale Klimatour geht mit Verlängerung in mehrere Landkreise
Neun Tage CO2-frei unterwegs für Fukushima-Hilfe und Klimagerechtigkeit. 20 Stationen von Neuwied und Koblenz bis in den hohen Westerwald und nun auch von Lahnstein bis Bad Godesberg werden per Rad oder E-Mobil angefahren. Weitere Kommunen, Schulen und Firmen beteiligen sich. Mitstreiter können sich jederzeit einklinken und mitfahren.
Region. Ein Jahr nach dem wegweisenden Klimaabkommen in Paris findet in Kürze in Marrakesch der Folge-Klimagipfel COP 22 statt. Die Vereinbarungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad sollen dort vertieft und weiter abgesichert werden. Anlass für das neue regionale Bündnis Klimaschutz Mittelrhein, dem bisher schon 15 Verbände angehören, ist es, mit einer CO2-freien Klimatour per Rad und E-Mobilen auf die Klimaproblematik und die vielen Positiv-Projekte in unserer Region aufmerksam zu machen. Gleichzeitig werden Spenden für die Fukushima-Kinderhilfe und ein Solar-Ausbildungsprojekt in Tansania gesammelt.
Die Klimatour startet am Samstag, 29. Oktober um 10 Uhr auf dem Luisenplatz Neuwied mit einer Kundgebung und Infoständen. Schirmherr ist hier der Neuwieder Beigeordnete Michael Mang, weitere Redner und Infostände werden erwartet. Von dort geht es zu den Naturfreunden Kettig, die zum Mittagsimbiss auf der Elmar-Hillesheim-Wiese einladen, zum AKW Mülheim-Kärlich und zur Herz-Jesu-Kirche Koblenz mit Straßenaktionen, auch im Beisein von Abgeordneten. Am Sonntag lädt der Weltladen am Görresplatz Koblenz ab 11 Uhr zu einem fairen Frühstück ein. Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig ist hier Schirmherr. Die Tour führt dann zu einem Wasserkraftprojekt der Neuen Energie Bendorf auf Niederwerth und ab 15:30 Uhr zur katholischen Bildungsstätte Haus Wasserburg Vallendar, wo die Globalisierungsproblematik im Mittelpunkt steht.
Bildungsangebote rund um die Energiewende stehen in der Folgewoche im Fokus. Am Montag besichtigt das Klimabündnis zusammen mit zwei Klassen der Realschule plus Dierdorf die Solarfirma Bauko-Solar in Anhausen sowie eine Biogasanlage der dortigen Energiegenossenschaft.
Nach der Information bei kommunalen Klimaschutzeinrichtungen in Hachenburg samt Abendveranstaltung am Dienstag geht es dann am Mittwochnachmittag zur Firma Mann-Energie in Langenbach bei Kirburg. Mit dabei sind hier die engagierten jungen Klimareporter der Grundschule Koblenz-Moselweiß, die mit Schulleiterin Martina Keller per Elektro-Auto anreisen, natürlich getankt mit Ökostrom. „Nur die Kombination von 100 Prozent Erneuerbaren und E-Mobilität macht klimapolitisch Sinn“, betont auch Matthias Boller vom BUND Rhein-Lahn. „Energiewende und Verkehrswende gehören zusammen und müssen ohne Behinderungen weiter gehen“, so Boller. Er hat deshalb mit dem Johannes-Gymnasium Lahnstein und einem örtlichen Fahrradhändler dort am Donnerstag, 3. November, ab 10:15 Uhr einen E-Mobil-Parcours organisiert. Gleichzeitig stellt die Schule ihre ökologischen Projekte, zum Beispiel die Imkerei und die PV-Anlage, vor. Auch am Folgetag ist die E-Mobilität Thema, mit Solarvereins- und Radfahrgruppen geht es von Sinzig nach Remagen zur Firma Kumpan, die E-Roller montiert. Der Remagener Beigeordnete Plewa unterstützt diese ab 15:30 Uhr beginnende Veranstaltung persönlich.
Den Abschluss der neun-tägigen Klimatour bilden zwei besonders politische Veranstaltungen. Auf der BUND-Bundesversammlung in Bad Godesberg wirkt das Bündnis am Samstag an einer Klimaaktion mit und fordert den sofortigen Kohleausstieg ein.
Am Montag, 7.November, stellt das Bündnis im Dreikönigenhaus der Görlitz-Stiftung Koblenz ab 18 Uhr die Ergebnisse der gesamten Tour in einer öffentlichen Pressekonferenz vor, werden die gesammelten Spendengelder übergeben und einen Maßnahmenkatalog zum Klimagipfel vorstellen. Egbert Bialk, Initiator der Klimatour, ist überzeugt, dass die Aktionswoche ein großer Erfolg wird: „Schon jetzt sind wir überrascht über den großen Zuspruch aus Projekten, Bildungsstätten, Wirtschaft und Politik. Wir werden auf der Tour viele hundert Menschen erreichen und die globalen Herausforderungen mit der örtlichen Handlungsebene verbinden – in der festen Überzeugung, dass angesichts der drohenden Klimakatastrophe nur mutige Schritte helfen können. Überall, auch bei uns in der Region, haben Menschen und Gruppen das begriffen und sich schon auf den Weg gemacht. Das wird auch die Politik stärker aufnehmen müssen.“
Weitere Infos über die Tourdaten, die öffentlichen Infoveranstaltungen und die Hilfsprojekte:
- Homepage klimaschutznord.bund-rlp.de
- Regionalbüro Koblenz, Tel. 0261-9734539, E-Mail:
regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de
- Naturfreunde Kettig, Tel. 02637-8914, O. Hartmann,
naturfreunde-kettig@gmx.de
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