Wettbewerbsausstellung der Galerie im Uhrturm eröffnet
Die Sonne strahlte am Sonntagmittag, den 30. Oktober in Dierdorf mit den Siegern und Galeristen um die Wette, denn „Uhrtürmer“ Ulrich Christian konnte über hundert Besucher begrüßen, die zur Eröffnung der Wettbewerbsausstellung in das Westerwaldstädtchen gekommen waren.
Dierdorf. Zu den Besuchern gehörten Verbandsbürgermeister Horst Rasbach, der Kleinmaischeider Bürgermeister Philipp Rasbach, Bezirksdirektor Dietmar Neitzert als Vertreter des Sponsors Sparkasse Neuwied und Stadtbürgermeister Thomas Vis. Dieser dankte den Uhrturm-Galeristen für ihr Engagement, weil der Turm ein Aushängeschild für die Stadt sei. Kultur sei in dem ländlichen Mittelzentrum von großer Wichtigkeit. Die Verknüpfung von Ausstellungen mit den städtischen Märkten liege ihm am Herzen.
Ulrich Christian erläuterte kurz den geschichtlichen Werdegang des Turms aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, gebaut zunächst als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, im 17. Jahrhundert als Schauplatz der Hexenprozesse, 1772 wurde die Kinzing – Uhr von der berühmten Neuwieder Manufaktur eingebaut, der Turm war Wohnung eines Stadtwächters, im 2. Weltkrieg diente er der Luftüberwachung.
1976 zog in das mittelalterliche Ambiente die von fünf Dierdorfer Bürgern gegründete Galerie Uhrturm ein. In inzwischen 40 Jahren ehrenamtlichen Engagements wurden zirka 135 Ausstellungen durchgeführt und verschiedene Konzertabende und Dichterlesungen gestaltet. Eine Bilanz, auf die die - inzwischen elf Uhrtürmer - sehr stolz sind.
1996 wurde zum ersten Mal ein Kunstpreis ausgeschrieben und in diesem Jahr findet mit steter Unterstützung der Sparkasse Neuwied die 11. Wettbewerbsausstellung statt.
Von den 30 Künstlerinnen und Künstlern, die sich mittels Fotos für die Teilnahme angemeldet hatten wurden 21 Kunstschaffende für die Ausstellung ausgewählt. Eine Jury ermittelte daraus drei Preisträger.
Den 3. Preis erhielt die Malerin Lilo Jaschik. Sie ist mit drei vorzüglichen großformatigen Aquarellen, die durch die Leuchtkraft ihrer Farben auffallen, in der Ausstellung vertreten.
Den 2. Preis erhielt Frida Wionzek, die die Jury mit ihrem „Double donkey“ überraschte, einem Acrylgemälde, das mit den Esel-Formen und -Farben in Vorder-, Mittel- und Hintergrund spielt.
Erster Preisträger wurde Rudolf Rox, der schon vor Jahren einmal in der engeren Auswahl stand. Seine großformatige „Hestia“ machte auf den Kreis der Jurymitglieder den stärksten Eindruck. Hestia, eine Tochter des Chronos und Schwester des Zeus, ist eine der zwölf olympischen Götter und Göttinnen und wird als Hüterin des Feuers verehrt. Rudolf Rox ist es besonders gelungen, das Rot des Feuers in geschickter Art aus dem Hintergrund in die figürliche Darstellung zu ziehen und so den Mythos zu präsentieren. „Ovid erzählt in einer Geschichte von einem besonderen Ereignis um Hestia. Hier spielt ein Esel eine wichtige Rolle. Ob nun Frau Wioncek mit ihrem Donkey hieran gedacht hat ist offen. „Hestia“ und „Esel“ hängen hier im Turm aber sehr vereint nebeneinander“, schmunzelte Christian.
Weitere in der Ausstellung vertretene Kunstschaffende aus dem Kreis Neuwied sind: Marianne Dick, Nita Dielen, Antonia Fournier, Andrea Fürstenberg, Loretta Gärtner, Bruni Hegemann, Karl-August Heib, Olga Kasper, Clarissa Kautz, Monika Krautscheid-Bosse, Fiona Kurtz, Sybille Lenz, Claudia Mohr, Lothar Mol, Marita Nick, Dirk Steinfurt, Pia Timann, Uta Weiler.
Die Vielfalt der Arbeiten und die Örtlichkeit des mittelalterlichen Turmes bilden zusammengenommen die neue Ausstellung, die die Galerie im Uhrturm Dierdorf bis zum 27. November jeweils samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr präsentiert. htv
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