Fachtagung in Mainz über Flüchtlingsfamilien-Situation
Die Situation von Flüchtlingsfamilien in den rheinland-pfälzischen Kommunen war Schwerpunkt einer Fachtagung, zu der sich auf Einladung von Familien- und Integrationsministerin Anne Spiegel Teams aus den Familieninstitutionen und die kommunalen Integrationsbeauftragten in Mainz auf einem Fachtag trafen.
Neuwied. Zentrale Handlungsfelder bei der Eingliederung seien Sprache, Freizeitgestaltung, Orientierung im Alltag und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Ministerin Spiegel hob hervor, dass die in sich vernetzte Arbeit familienpolitischer Akteurinnen und Akteure - sowohl im Hauptamt als auch im Ehrenamt - vor Ort wichtig sei, um die Distanz zwischen Flüchtlingsfamilien und der Bevölkerung abzubauen. In diesem Zusammenhang spielten die Willkommenspaten als Vermittler zwischen den Kulturen eine große Rolle.
Michael Mang, Beigeordneter der Stadt Neuwied und als Sozialdezernent verantwortlich für die Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen, berichtete, dass in Neuwied ein gutes Netzwerk der Akteure bestehe, Ressourcen aufgebaut wurden und dass es Aufgabe der Kommunen sei, das Angebot an Hilfen unter dem Blickwinkel der Bedarfslage zu strukturieren und gemeinsam mit den Anbietern der Hilfen auszugestalten. Nach zwei Jahren des Krisenmanagements müsse dieser Modus abgeschaltet werden und die Kommunen müssten sich nun auf längerfristige integrationsbezogene Aufgaben einstellen, erläuterte Mang im Fachgespräch der zentralen Akteure wie Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Kommunen und weiteren sozialen Initiativen.
Professor Dr. Dieter Filsinger von der Hochschule Technik und Wirtschaft in Saarbrücken konnte in seinem Vortrag berichten, dass es dazu bereits wissenschaftliche Forschungsergebnisse und erprobte Konzepte gebe. Nach seinen Worten bieten die rheinland-pfälzischen Familieninstitutionen niedrigschwellige Zugänge, erleichtern das Ankommen, geben erste Hilfsangebote, begleiten zu Kita, Schule, Behörden und vermitteln an andere Beratungsinstitutionen. Er warnte jedoch davor, Parallelstrukturen aufzubauen, die für Flüchtlinge, aber auch für Helferinnen und Helfer schwer zu durchschauen seien und die die Orientierung erschwerten.
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