Rezension: „Tödlicher Wahlgang“ von Martin Vollmer
In der Reihe „Wäller Krimi“ ist ein ganz aktueller Montabaur-Krimi erschienen: „Tödlicher Wahlgang“ bezieht sich auf die letzte Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 13. März 2016. In der Wahlkabine im Rathaus sitzt genau um 18 Uhr, als das Wahllokal geschlossen werden soll, ein Toter.
Montabaur. Unendlich viel Lokalkolorit zeichnet den Roman aus. Die beschriebenen Örtlichkeiten stimmen. Wer Montabaur kennt, kann sich jede Szene exakt im Kopf vorstellen. Die Mundart und die Wäller Typen sind authentisch, einschließlich der politisch Rechten, die es, wie die Demonstrationen gegen Flüchtlinge bewiesen, auch in der Region gibt. Bürgermeisterin Gabi Wieland, namentlich genannt und zutreffend beschrieben, spielt ebenfalls ihre Rolle im kriminellen Geschehen.
Als Hilfssheriffs fungiert die Westerwälder Miss Marple Gerlinde Bloch mit Unterstützung ihres Zimmernachbarn in der Seniorenresidenz, Josef Weidenfeller, des ehemaligen Leiters der Polizeiinspektion Montabaur. Weidenfeller Junior muss die Morduntersuchung zusammen mit einer ungeliebten Kollegin von der Polizeidirektion Koblenz durchführen. Polizeiinterne Witzeleien und Rangkämpfe sowie Montabaurer Filz treten zutage. Dagegen regt sich Widerstand. Der Tote ist einer der „Wutbürger“, die kommunalpolitisch vieles ändern wollen.
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Der Kriminalroman ist sehr unterhaltsam geschrieben. Die Dialoge sind oft witzig. Geübte Krimi-Leser, die sich Aussagen genau merken, ahnen, wer der Täter sein könnte. Die Ahnung wird am Ende zur Gewissheit.
Das Taschenbuch ist erschienen im Gardez! Verlag und kostet 9,90 Euro. ISBN 978-3-89796-269-9.
Wer den Schriftsteller Martin Vollmer persönlich kennenlernen will, hat dazu am Dienstag, 15. November um 20 Uhr Gelegenheit, wenn Vollmer in Montabaur aus seinem Werk liest. htv
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