Werbung

Nachricht vom 17.11.2016    

SWN modernisieren noch 23 Kilometer Kabelnetz

Die Stromnetze in Engers, Heimbach-Weis, Gladbach, Block und Melsbach sind veraltet. Anfang des Jahres hatten die Stadtwerke Neuwied (SWN) die Netzgebiete vom Energieversorger Süwag übernommen.

Manfred Wirz von den SWN mit einem der neuen, hocheffizienten Trafos. Sie sind Teil des Erneuerungskonzepts für die übernommenen Netze. Foto: Privat

Neuwied. Bereits im Vorfeld hatten die SWN für den Anschluss dieser Bereiche an das bestehende Netz des Neuwieder Unternehmens Sanierungen geleistet. Insgesamt jedoch bleiben 23 Kilometer extrem veralteter Technik. Bis der komplette Übernahmebereich auf dem aktuellen Stand der Technik ist, veranschlagen die SWN mindestens drei Jahre. Dabei hat sich bereits viel getan: Schon vor der Übernahme der neuen Netzgebiete sind acht Kilometer Kabelnetze saniert worden, um den Anschluss an das SWN-Netz gewährleisten zu können.

Zudem betreuen die SWN seit Jahren die Gas- und Wasserleitungen in den neuen Netzgebieten: „Wenn dort Baumaßnahmen notwendig waren, haben wir die Mittelspannungskabelsysteme gleich mit vorverlegt, dadurch kam es zu hohen Synergieeffekten“, berichtet Manfred Wirz, Bereichsleiter Stationen und Netzplanung. 57 Kilometer Mittelspannungs-Kabelnetz haben die SWN insgesamt übernommen, 27 müssen saniert werden. Vier sind bereits erledigt, acht werden es bis Ende des Jahres sein. Das restliche System hat die SWN analysiert, die störanfälligsten Strecken identifiziert und höchste Priorität eingeräumt.

Die Niederspannung von 400 Volt betrifft dagegen nur kleinere Bereiche, so dass bei einem Fehler möglicherweise eine Straße ohne Funktion ist, nicht aber ein Ortsteil. Zudem können die Schäden im Niederspannungsbereich schneller repariert werden. „Ein Stromausfall wie kürzlich in Engers, Block und einem Teil von Heimbach-Weis wollen wir natürlich auf jeden Fall vermeiden“, erklärt Manfred Wirz die Sanierungs-Strategie. Direkt im Januar konnten die Planungen und Arbeiten beginnen, bis zum Ende des Jahres werden die geplanten acht Kilometer fertiggestellt sein.

Zurückgebaut werden müssen auch rund zweieinhalb Kilometer Mittelspannungsfreileitungen, die besonders gefährdet sind, beispielsweise durch Blitzschlag. „Die an Masten angebrachten Leitungen sind sehr unterhaltungsintensiv“, weiß der Bereichsleiter. Insgesamt müssen ab 2017 noch rund 15 Kilometer Mittelspannungskabelsysteme saniert werden.

Nicht nur das Kabelsystem, auch die Transformatoren in den neuen Netzgebieten werden aktualisiert. Rund 455 Trafos befinden sich im SWN-Netz. 18 ersetzt das Unternehmen derzeit durch hocheffiziente Geräte, die einen deutlich besseren Wirkungsgrad haben als herkömmliche Anlagen: „Das ist wie der Austausch einer Glühbirne gegen LED“, erklärt Wirz. Die Geräte geben kaum noch Wärme ab und arbeiten hocheffizient. Die Transformatoren haben eine Haltbarkeit von rund 50 Jahren. Bereits nach zwölf Jahren haben sich die neuen Transformatoren amortisiert.



Installiert sind die Trafos an derzeit 367 Verteilnetz- und Trafostationen im SWN-Versorgungsgebiet. An 23 Stellen sind bereits fernbedienbare Stationen im Einsatz. SWN-Mitarbeiter können aus der Netzleitstelle rund um die Uhr auf diese Anlage zugreifen und so Störungen schneller finden und beseitigen. Bei herkömmlichen Trafostationen ist es nötig, dass Techniker vor Ort zunächst Fehlerquellen genau lokalisieren und dann manuell auf andere Stromkreise umschalten. In den neuen Netzgebieten sind bislang nur wenige Trafostationen fernbedienbar.

Dort sollen an strategisch ausgewählten Stellen in den nächsten sechs Monaten weitere derartige Anlagen entstehen, die zusätzlich als „intelligente Trafostation“ geplant sind: Durch eine ständige Kommunikation mit der Netzleitstelle werden Störungen im Mittelspannungskabelsystem in Echtzeit gemeldet und können teilweise bereits vor der Störung durch eingebaute Kabelüberwachungssysteme erkannt werden. Zudem können sämtliche Messwerte aus der Ferne ausgelesen werden und durch die Fernbedienbarkeit können Leistungsschalter ein- und ausgeschaltet werden. Dadurch kann bei einer Störung wertvolle Zeit eingespart werden.

Sorgen machen den SWN darüber hinaus einige Trafostationen selber. Die Gebäude sind marode, es regnet rein: „Vier Stationen werden komplett erneuert und auf den Stand der Technik gebracht“, erläutert Wirz die bereits begonnene Maßnahme. Investiert hat die Süwag in den vergangenen Jahren kaum mehr etwas in ihre Netze. Gespräche zur Übernahme der Bereiche durch die SWN liefen bereits seit 2011. Offene juristische Fragen führten dazu, dass die tatsächliche Übernahme jedoch erst Ende 2015 erfolgen konnte. Für die SWN ist klar: „Wir werden an der Sanierung arbeiten und hoffen, bis zum Abschluss der Arbeiten auf keine unangenehmen Überraschungen mehr - und das Verständnis der Neuwieder“, betont Manfred Wirz.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


HwK-Vollversammlung: Präsidium und Vorstand gewählt

Koblenz. Bei der konstituierenden Sitzung am 19. November 2024 standen unter anderem die Wahlen des Kammerpräsidenten und ...

IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied bietet Digitaler Rechtsanwalt-Sprechtag für Existenzgründer

Neuwied. Gemeinsam mit der Rechtsanwaltskammer Koblenz bietet das Starterzentrum der IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied ...

Treffen in Wissen zum Thema "Verkaufsoffener Sonntag im Dezember"

Wissen. Das Thema scheint ein Dauerbrenner in Rheinland-Pfalz und damit auch in der hiesigen Region zu sein: Seit Jahren ...

Millionen-Investition in Neuwied: Calderys stärkt Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze

Neuwied. 50 Niederlassungen und 18 Produktionsstätten auf fünf Kontinenten, 6.800 Angestellte mit mehr als 50 Nationalitäten: ...

Ausgezeichnet: Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz

Koblenz. Den Preis hat jetzt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die erfolgreichsten Absolventen ...

Wirtschaftsförderung ist zeitgemäß im Bilde

Kreis Neuwied. Was direkt auffällt: Die neue Webseite der WFG zeigt sich multimedialer und moderner. Vielfältige Kooperationen, ...

Weitere Artikel


Stadträte, Jan Einig und Erwin Rüddel stehen Rede und Antwort

Heimbach-Weis. Für Anregungen und Fragen rund um kommunalpolitische Themen werden die Heimbach-Weiser Stadtratsmitglieder ...

Dürrholzer Weihnachtsmarkt steht bevor

Dürrholz. Ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Besucher: es singen die „Heimattreue“ Muscheid, ProVocant, der Kinder- ...

Schaum-Dämmstoffe können wieder eingeschränkt entsorgt werden

Kreis Neuwied – „Mit Beginn der nächsten Woche (21. November) können Dämmschaumabfälle aus Styrodur oder Styropor mit Einschränkungen ...

Förderschüler zu Besuch im Dierdorfer Krankenhaus

Dierdorf. Schnell hatte jeder die passende Farbe ausgewählt. Für das - selbstverständlich völlig schmerzfreie - Anlegen ...

„Gesundheitsmanagement macht Schule“ in Neuwied

Neuwied. Aktiv dabei war die Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige Neuwied, die nun von der Unfallkasse in Andernach ...

Auto überschlug sich mehrfach auf B 256

Neuwied. Die 43-jährige Fahrerin war mit ihrem Auto in Richtung Rengsdorf unterwegs und verlor kurz hinter der Auffahrt Melsbach ...

Werbung