Das passt: Westerwald Bank und VoBa Montabaur fusionieren
Wenn alles nach Plan läuft, und davon ist auszugehen, entscheiden die Vertreterversammlungen der Westerwald Bank und der Volksbank Montabaur-Höhr-Grenzhausen im Frühsommer 2017 über die Verschmelzung beider Genossenschaftsbanken. Deren Vorstände erläuterten in einer Pressekonferenz in Montabaur die Ziele und die organisatorischen Schritte zur Fusion.
Montabaur/Hachenburg. Drei Landkreise, 18 Verbandsgemeinden, 313 Ortsgemeinden: Das ist das Geschäftsgebiet der „neuen“ Westerwald Bank. Sie wird nach derzeitigem Stand aus der Fusion der Westerwald Bank eG und der Volksbank Montabaur-Höhr-Grenzhausen eG entstehen. Die jeweiligen Aufsichtsräte gaben am Mittwoch dieser Woche grünes Licht für die weiteren Schritte zur Verschmelzung beider Institute.
Am Donnerstag, den 24. November wurden dann zunächst die Führungskräfte beider Banken, die Arbeitnehmervertretungen und dann die kompletten Belegschaften informiert. Die Mitglieder der Vertreterversammlungen erhalten in den nächsten Tagen ausführliche Informationen. Beide Vorstände - für die Westerwald Bank Wilhelm Höser, Markus Kurtseifer und Dr. Ralf Kölbach, für die VoBa Montabaur-Höhr-Grenzhausen Manfred Bernhardt und Andreas Tillmanns - haben außerdem eine Absichtserklärung zur Fusion unterzeichnet. Darin werden die Ziele der Verschmelzung, die Grundzüge der organisatorischen Ausrichtung sowie das geplante zeitliche Vorgehen fixiert. Bis Ende Januar 2017 wird der Fusionsvertrag ausgehandelt sein, die Fusion soll im Frühsommer 2017 von den Vertreterversammlungen beschlossen werden, die technische Abwicklung dürfte dann im November 2017 erfolgen.
Antworten auf Herausforderungen der Bankenwelt
Ziel ist es, durch den Zusammenschluss von zwei starken und wirtschaftlich kerngesunden Partnern die Leistungsfähigkeit für Mitglieder und Kunden zu optimieren und zu sichern. „Beide Häuser sind gut aufgestellt und passen bestens zusammen“, erläutert Manfred Bernhart, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Montabaur-Höhr-Grenzhausen. „Wir streben die Fusion an auf der soliden Grundlage guter Eigenkapitalausstattungen und Ergebniszahlen.“
Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, machte deutlich, dass „die immer komplexer werdende Regulatorik und das anhaltende Niedrigzinsumfeld zu einer weiteren, erheblichen Belastung der Ergebnisse in der Zukunft führen werden. Der demografische Wandel und die Digitalisierung als so genannter Megatrend würden einen kompletten Umbau des Finanzdienstleistungsgeschäftes erfordern. „Darauf müssen wir Antworten geben.“ Die „neue“ Westerwald Bank soll dies tun und auch angesichts der erschwerten Bedingungen im Wettbewerb bestehen. Bereits heute bestehe in wesentlichen strategischen und operativen Grundsatzthemen ein hohes Maß an Übereinstimmung der beiden genossenschaftlichen Partner. Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Mitglieder und Kunden. „Die Verschmelzung bietet die Chance, Synergieeffekte konsequent zu nutzen und damit die Leistungsfähigkeit der Bank für Mitglieder und Kunden weiter zu verbessern, zukunftssicher zu machen“, so Höser. „Wir bündeln unsere Kräfte, straffen das Potential beider Partner, um auch künftig der starke genossenschaftliche Finanzpartner der Region zu sein“, betonten Bernhart und Höser. „Und wir wollen natürlich auch voneinander lernen. Dabei ist der Nutzen für Mitglieder und Kunden Maßstab unseres Denkens und Handelns.“ Und das bei beiden Instituten immerhin seit weit über 150 Jahren.
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Arbeitsplatzgarantie für Beschäftigte
Addiert man die Kennzahlen der beiden Banken zum 31. Dezember 2015, so ergeben sich rund 171.000 Kunden, 91.100 Mitglieder und 590 Mitarbeiter. Die addierte Bilanzsumme beträgt 2,7 Milliarden Euro, die Kundeneinlagen 2,11 Milliarden, das - bei den Genossenschaftsbanken traditionell starke - Eigenkapital 247 Millionen. Für die Mitarbeiter gilt eine Arbeitsplatzgarantie, die in einer bis 2020 laufenden Betriebsvereinbarung der Westerwald Bank gesichert ist und die auch vom fusionierten Institut übernommen wird. Die Vereinbarungen sehen vor, dass es keinen fusionsbedingten Abbau von Arbeitsplätzen geben wird. Die Vorstände machten zudem deutlich, dass die neue Bank interessante Entwicklungschancen für die Beschäftigten bietet.
Die Stärken der Genossenschaftsbanken, das machten die Vorstände klar, werden auch künftig das Bild der neuen Bank prägen - vor allem sei dies ein enger, persönlicher Kontakt zu den Menschen sowie schnelle und kurze Entscheidungswege. Neben leistungsfähigen Geschäftsstellen wird der erweiterte Betreuungsbereich durch die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation unterstützt. „Wir müssen in beiden Welten stark sein, in der der Steine und in der der Bits und Bytes“, erläuterte Westerwald Bank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach. Am Namen wird sich durch die Fusion nichts ändern, er lautet weiterhin „Westerwald Bank eG, Volks- und Raiffeisenbank“. Juristischer Sitz des Unternehmens soll Montabaur sein.
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