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Nachricht vom 09.12.2016    

200 Streuobstbäume als Zeichen für 200-jähriges Jubiläum

Im Jahr 2016 feierte der Landkreis Neuwied sein 200-jähriges Jubiläum. Lange pflegte man die Tradition, zu wichtigen Anlässen im Leben einen Baum zu pflanzen. Leider ist dieser schöne Brauch in der heutigen Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Zu diesem besonderen Anlass wollte die untere Naturschutzbehörde mit der Pflanzung von 200 Streuobstbäumen an die alte Tradition anknüpfen.

Im Jahr 2016 feierte der Landkreis Neuwied sein 200-jähriges Jubiläum. Zu diesem besonderen Anlass wurde mit der Pflanzung von 200 Streuobstbäumen an eine alte Tradition angeknüpft. Foto: Privat

Neuwied. Die Streuobstwiese ist ein Kulturgut und wichtiger Bestandteil der Landschaft im Landkreis Neuwied. Auch wenn heute nicht mehr so viele Obstbäume wie früher vorhanden sind, so prägen sie doch noch unser Dorf- und Landschaftsbild in besonderer Weise. Das gilt insbesondere für die hochstämmigen älteren Apfelbäume mit ihren großen, weit ausladenden Kronen. Im Frühjahr sind die blühenden Streuobstlandschaften eine besondere Attraktion für Touristen entlang der Wanderwege.

„Allerdings ernten wir heute ganz überwiegend von den Bäumen, die unsere Eltern und Großeltern gepflanzt haben. Es werden aber viel weniger junge Bäume gepflanzt als alte absterben. Mangelnde Pflege und das Alter vieler Obstbäume im Landkreis Neuwied führt zum Zusammenbruch und damit auch zu einem Verlust der Artenvielfalt, denn dieser Biotoptyp ist besonders struktur- und artenreich", so Ina Heidelbach, Umweltreferentin der Kreisverwaltung Neuwied.

„Für uns stellt sich heute die Frage: Wovon ernten unsere Kinder und Enkel? Deshalb haben wir die Chance genutzt, um uns und unseren Kindern wieder für unsere Obstbäume und unsere Kulturlandschaft zu begeistern und gleichzeitig ein bleibendes sichtbares Zeichen für unser 200-jähriges Jubiläum im Kreis Neuwied zu setzen", erläutert Achim Hallerbach, 1.Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent. Ziel des Projektes ist es zudem, dass bestehende alte Obstwiesen in der Landschaft durch Neupflanzungen ergänzt und damit langfristig gepflegt und gesichert werden. "Die Baumpflanzung ist ein tolles Projekt zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und deren Artenvielfalt. Und zugleich ein großartiges generationenübergreifendes gemeinschaftliches Projekt," betont Hallerbach.



Bei der Umsetzung wurde gleichzeitig das bestehende Streuobstnetzwerk im Landkreis Neuwied erweitert. Winfried Dietz, Vereinsvorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Segendorf griff die Idee gerne auf und wollte neben der Belebung der Streuobstwiesen auch weitere Streuobstinteressierte mit einbinden. Die zweite Vorsitzende, Jutta Zühlsdorf, informierte die Vereinsmitglieder und weitere Streuobstinteressierte aus den umliegenden Ortsteilen. „Durch solche Aktionen bietet sich auch den aktiven Vereinen die Möglichkeit der Mitgliederwerbung", so Hallerbach.

Trotz schlechten Wetters wurden mit zahlreicher Unterstützung der Mitglieder vor Ort die Bäume verteilt und einige am Parkwald direkt gepflanzt. Manfred Hellmann vom DLR stand den Teilnehmern für Fragen rund um das Streuobst zur Verfügung, begutachtete die Pflanzungen und verabredete einen Schnittkurs für die Jungbäume im nächsten Frühsommer. Am Ende wurde für den Verein ein positives Resümee gezogen, denn es war nicht nur eine gelungene Aktion, auch neue Mitglieder konnten geworben werden.



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