Was die Deutsche Bahn AG vorhat, ist absolut nicht hinnehmbar
„Das ist absolut nicht hinnehmbar“, äußert der heimische Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zu ihm vorliegenden Informationen, dass die Deutsche Bahn AG die Pilotanlage zur radgenauen Lärmmessung beim Schienenverkehr in Deutschland bei Leutesdorf abbauen will.
Leutesdorf. „Das ist seitens der DB AG einmal mehr ein Schlag ins Gesicht der vom Bahnlärm gebeutelten Anlieger im Mittelrheintal. Denn gerade durch die in Leutesdorf erstmals installierte Anlage sind mit Blick auf die Zukunft ganz neue Möglichkeiten der gezielten Lärmreduzierung beim Schienenverkehr geschaffen worden“, sagt der Abgeordnete.
Die beim Weinort am Mittelrhein installierte Zugmonitoring- und Lärm-Mess-Station ermittelt achsgenau den Zustand sämtlicher vorbeifahrender Waggons, ihre Geräuschentwicklung und die jeweilige Schienenbelastung. „Es geht also nicht um Durchschnittswerte, sondern um achsgenaue Messungen, die zu mehr Sicherheit und zu einer deutlichen Lärmreduzierung beim Bahnverkehr sorgen“, äußert Rüddel, Initiator der bereits über 120 Abgeordnete zählenden parteiübergreifenden „Parlamentsgruppe Bahnlärm“ im Deutschen Bundestag.
Die Messstelle, die sowohl die Waggonbesitzer als auch den radgenauen Verschleiß erkennt, ist der Deutschen Bahn AG schon seit ihrer Einrichtung ein Dorn im Auge. „Das Argument, es gäbe wichtigere Stellen, von denen man Messergebnisse benötige“, kann und will ich nicht gelten lassen. Schließlich handelt es bei Leutesdorf am Mittelrhein um die am intensivsten befahrene Bahnstrecke Europas“, konstatiert der Bundestagsabgeordnete. Gerade wo im Bundeshaushalt 20 Millionen Euro für bundesweit 17 Messstellen bereitgestellt werden, sei der seitens der DB AG geplante Abbau einer bestehenden und überzeugenden Messanlage das denkbar negativste Signal, das die Bahn abgeben könne.
„Ich werde mich mit allem Nachdruck dafür einsetzen, dass die bei Leutesdorf installierte Lärm-Mess-Station vom Eisenbahn Bundesamt als neutrale Erfassungsstelle übernommen wird, auch um die Messergebnisse zu nutzen, um einerseits den Stand der Umrüstung auf leise Bremsen zu kontrollieren und andererseits die Waggon-Besitzer über Schäden an den Radsystemen ihrer Wagen zu informieren“, bekräftigt Erwin Rüddel.
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