Stephan Bauers Kabarett über Ehe zum Totlachen
Der Kabarettist Stephan Bauer ist dem Waldbreitbacher Publikum von zwei früheren Auftritten bereits bekannt und in bester Erinnerung. Daher waren die Karten für die Vorstellung am Sonntagabend, 15. Januar ganz schnell verkauft. Sein aktuelles Programm „Vor der Ehe wollt' ich ewig leben" klingt pessimistisch, war aber sehr lustig und entließ die Zuhörer am Ende auch sehr hoffnungsfroh.
Waldbreitbach. „Mir geht’s nicht so gut, meine Frau hat ‘nen Andern“, eröffnete Stephan Bauer seinen Auftritt. Sein Verdacht falle auf den Trainer im Fitness-Studio, einen jungen Spanier namens „Manuel“, Anfang dreißig, mit einem Superbody, ledig -“dann ist es auch keine Kunst, gut auszusehen.“ Um seine Ehe zu retten, suchte Bauer das Gespräch mit einem katholischen Pfarrer, der ja durch die Beichten am besten wisse, was läuft, ging zur Eheberatung und bestellte zum Auffrischen der Beziehung eine Latexausrüstung im Internet. Seine eigenen Eheerkenntnisse und die wissenschaftlichen Statistiken der Beziehungsforscher ergaben ein zum Schreien komisches Programm. In einem verbalen Parforceritt erfuhren die Zuhörer, dass die ideale Ehekombination ein tauber Mann und eine blinde Frau seien, dass der Sexualität viel zu viel Bedeutung beigemessen werde, dass Frauen sich beim Fremdgehen nicht so dämlich anstellen wie Männer, dass Essenseinladungen dazu dienen, die Liebesnacht zu überleben und dass Bauers romantischer Lieblingsfilm „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ ist.
Ausgerechnet der wortgewaltige Bauer behauptete, dass Männer den Frauen rhetorisch hoffnungslos unterlegen seien. Dabei kreierte er messerscharf beziehungsbedeutsame Begriffe wie „Wisch-Mobbing“ und „Betonbad“, analysierte die lebenslange Treue von Pinguinen, seine eigene Nahtod-Erfahrung im Fitness-Studio, die Eignung seines Mopses als Spion, das Übergewicht von Frauen, Wellness-Wochenende und Weckruf im Hotel, die Sinnhaftigkeit von Partnertausch-App, Intim-Piercing, Tattoos und Intimrasur: „Da habe ich gestutzt!“
Selbstkritisch meinte der Kabarettist, dass er wenig Chancen auf dem Anbaggermarkt habe, weil sein Sternzeichen Schütze sei: eitel, herrschsüchtig und nicht kritikfähig. Er sei ein Genussmensch oder ein Koala im falschen Körper und „Ich kann nur dummes Zeug erzählen.“
Ganz ernsthaft und nachvollziehbar lautete sein Fazit: „Versuchen Sie Ihren Partner zu ertragen, es wird in der nächsten Beziehung nicht besser. Perfektionistisches Denken ist der Grund für das Scheitern von immer mehr Ehen. Schrauben Sie die Anforderungen herunter: Wahre Liebe fordert nichts!“
Am 29. Januar wird Kabarettistin Lisa Feller im Hotel zur Post ein Kontraprogramm spielen: "Der Nächste bitte!" htv
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