IHK-Neujahrsempfang 2017
Rund tausend Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz am Freitag, den 20. Januar in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang begrüßt. In diesem Jahr bot die Veranstaltung zwei außergewöhnliche Programmpunkte: Familienunternehmerin Susanne Szczesny-Oßing hielt ihre „Antrittsrede“ als frisch gewählte Präsidentin der IHK Koblenz, und ihr langjähriger Vorgänger Manfred Sattler wurde feierlich verabschiedet. Als Gastredner kam Prof. Dr. Claus Hipp aus Pfaffenhofen nach Koblenz.
Koblenz. Die 52-jährige Susanne Szczesny-Oßing ist Geschäftsführende Gesellschafterin der EWM Industry GmbH war kurz zuvor von der IHK-Vollversammlung für die nächsten fünf Jahre in das ehrenamtliche Präsidentenamt gewählt worden. Zu Beginn ihrer Rede richtetet sie das Wort an die anwesenden Unternehmer und Unternehmerinnen: „Ich werde Ihre Interessen vertreten – die Interessen der regionalen Wirtschaft. Und ich werde dafür einstehen, dass Sie für Ihr wirtschaftliches Tun möglichst gute Rahmenbedingungen vorfinden!“ Szczesny-Oßing möchte sich unter anderem für die berufliche Bildung und die Fachkräftesicherung einsetzen, kündigte sie an. Zudem ermutigte sie die anwesenden Unternehmensvertreter, Frauen in der Wirtschaft noch stärker als bisher zu fördern.
Die Unternehmerin aus dem Westerwald hatte zugleich bereits einige politische Appelle dabei, etwa für eine bessere Infrastruktur oder zum schnelleren Ausbau des Breitbandnetzes. Gleichwohl hob sie hervor: „Ich möchte mich dringend mit dafür einsetzen, dass wir als Wirtschaft nicht auf die Politik warten, sondern vorangehen und unsere Region zu einer noch stärkeren ‚Wirtschafts- und Wissenschaftsregion‘ machen.“
Daran schloss sich der kurzweilige Vortrag von Prof. Dr. Claus Hipp gut an: Der Familienunternehmer und Ehrenpräsident der IHK für München und Oberbayern sprach zum Thema „Ethik im Wirtschaftsleben – der ehrbare Kaufmann“. Der ehrbare Kaufmann steht für hohe ethische Grundsätze, Verantwortungsbewusstsein und nachhaltiges Handeln im gesamtgesellschaftlichen Kontext. HiPP, der Hersteller von Babynahrung, hat schon im Jahr 1999 ein Ethik-Management eingeführt.
Die Vizepräsidentin der IHK Koblenz, Hildegard Kaefer, übernahm im Rahmen des Programms die Aufgabe, den langjährigen IHK-Präsidenten Manfred Sattler zu verabschieden. Als IT-Unternehmer hatte er das Ehrenamt elf Jahre inne. Kaefer erinnerte an die Erfolge, die sich mit der Amtszeit Sattlers verbinden lassen. So etwa die verstärkte Regionalisierung der IHK Koblenz, die Einführung der mittlerweile über 400 Patenschaften zwischen Betrieben und Schulen oder die an der WHU und der Hochschule Koblenz eingerichteten IHK-Stiftungsprofessuren. Auch sein stetiges Eintreten für die Belange der Wirtschaft auf politischer Ebene ließ Kaefer nicht unerwähnt.
Sie würdigte als langjährige Präsidiumskollegin von Sattler zudem dessen Verdienste um die Neuausrichtung der IHK Koblenz. „Neue Themenfelder mussten gefunden und die Neuordnung der Finanzen angegangen werden. Aber mit entsprechendem Einsatz, Verbindlich- und Glaubwürdigkeit in der Umsetzung gelang es Ihnen, das Orchester IHK Koblenz wieder zu formen und zu verbinden“, sagte Kaefer. Sie zog in ihrer Laudatio aus Anlass der Fertigstellung der Elbphilharmonie die Analogie zu Sattler als scheidendem „Intendanten“ der IHK Koblenz. So fasste sie zusammen: „Sie, lieber Herr Sattler, haben den Kopf nie in den Sand gesteckt, sondern sich den Herausforderungen gestellt und Ihren Beitrag für eine positive Entwicklung im Land eingebracht. Nun reichen Sie den Intendantenstab weiter und werden aus dem Zuschauerraum die Entwicklung der IHK Koblenz weiter verfolgen.“
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