Roentgenpreis an Klemens Grund aus Köln vergeben
Der Abraham und David Roentgenpreis ging in die dritte Runde. Die Auszeichnung für höchste Handwerkskunst, zukunftsweisendes Design und innovative Unternehmenskultur im Sinne der Kunsttischler und Kabinettmacher Abraham und David Roentgen ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Verleihung fand am Donnerstagabend, den 26. Januar im Schloss Engers statt.
Neuwied. „Mit dem Abraham und David Roentgen Preis 2016 möchten die Abraham und David Roentgen Stiftung und die Stadt Neuwied an das handwerkliche, gestalterische und unternehmerische Potenzial ihrer berühmten Söhne Abraham und David Roentgen erinnern und exzellente kreative, handwerkliche und unternehmerische Leistungen fördern und honorieren“, sagte Oberbürgermeister und Vorsitzender der Abraham & David Roentgenstiftung Nikolaus Roth bei seiner Einführungsrede im Dianasaal des Schlosses Engers.
Gesucht wurden Unternehmen aus Handwerk und Design, die in ihren Arbeiten und Projekten exzellentes Design, meisterliches Holzhandwerk und innovative Ideen erkennen lassen. Die sechsköpfige Jury bewertet alle 34 eingereichten Konzepte. Die Vorsitzende des Förderkreises der Stiftung, Helga Moitz erläutere, dass die Entwürfe nachfolgende Kriterien erfüllten mussten: „Originalität, Gestaltungsqualität, Funktionalität und Zweckentsprechung, Modernität und Zeitgeist, technische Qualität, Materialgerechtigkeit und Ausführungsqualität. Experimente, die von dem Anliegen getragen werden, neue Formen zu entwickeln, waren ausdrücklich zugelassen. „Der Sieger erfüllte alle diese Voraussetzungen“, sagte Moitz.
Jurymitglied Professor Axel Kufus von der Universität der Künste in Berlin stellte den Preisträger und seinen Klappstuhl vor. Die Jury kürte den Kölner Klemens Grund als Sieger des Roentgenpreises. Er wurde vor 35 Jahren im Schwarzwald geboren. Nach seiner erfolgreichen Tischlerlehre studierte er an der Akademie für Handwerksdesign in Aachen und schloss als Jahrgangsbester ab. Eine wichtige Station war das Praktikum und die zweijährige Tätigkeit bei dem berühmten Schweizer Architekt Peter Zumthor. 2007 machte Grund seinen Meister. Seit 2013 hat er sein eigenes Gestaltungsbüro in Köln. Im Jahr 2015 erhielt er den Staatspreis Nordrhein-Westfalens, „manufactum 2015“. Seit 2015 ist Grund Dozent im Fach Entwurf an der Akademie für Handwerksdesign, Gut Rosenberg in Aachen, dort wo er studierte.
Nach der mit 10.000 Euro dotierten Preisübergabe erläuterte Klemens Grund die Philosophie, die hinter dem Klappstuhl und seinem nicht klappbaren Bruder steht. Er erzählte auch, dass er bereits in seinem ersten Lehrjahr von seinem damaligen Meister sehr stark gefördert wurde und damals schon eigene Ideen umsetzen konnte. Die Stühle können über ein österreichisches Unternehmen bezogen werden. Der Preis für den Klappstuhl wird mit 944,40 Euro angegeben.
Die musikalische Umrahmung der Preisverleihung gestalteten Marie Tsuji mit der Oboe und Chie Ogata am Klavier. (woti)
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