Werbung

Nachricht vom 16.02.2017    

Der Wolf ist nicht allein des Schäfers Leid

„Es ist ja allein schon eine Leistung da noch den Überblick zu behalten und eine Vielzahl der Schafe mit Namen zu kennen und zu rufen“, sagte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel beim Treffen mit dem Westerwälder Schäfer Hans-Ulrich Mangel. Bei diesem Meeting ging es insbesondere um zwei Probleme mit denen sich die Nebenerwerbsschäferei konfrontiert sieht: Wölfe und Blauzungenkrankheit.

Erwin Rüddel (r.) und Nebenerwerbsschäfer Hans-Ulrich Mangel sowie dessen Sohn Marvin suchten auch den Schafsstall auf. Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel)

Marienhausen. Der 52-jährige Maschinenbaumeister, der die Schäferprüfung abgelegt hat, betreibt die auf Stationszucht basierende Schäferei in der dritten Generation. Mit dem zwölfjährigen Sohn Marvin, der später unbedingt Schäfer werden möchte, steht die vierte Generation bereits in den Startlöchern. Derzeit rund 500 Mutterschafe nennt Mangel sein Eigen. „Nach der Arbeit an die Arbeit“, lautet seine Devise. Schließlich wollen und müssen die Tiere versorgt und gehütet werden. Dabei helfen dem Schäfer mit sechs Border Collies, bestens geeignete Hütehunde.

„Etwa drei Kilometer von hier entfernt wurde ein Schaf von einem Wolf gerissen. Das bereitet mir schon Sorgen“, merkt Hans-Ulrich Mangel an. Diese Sorge begründet sich nicht nur durch das gerissene Schaf, sondern auch durch eventuelle Folgeschäden die entstehen, wenn beispielsweise eine Schafherde Reißaus nimmt. „Für Folgeschäden haftet keine Versicherung. Da kann der Schäfer zum Pleitier werden, weil er nicht nur von Haus und Hof sondern unter Umständen sogar noch in den Knast kommt“, sagte der Schäfer.

Das hatte jüngst der Vorsitzendes des Landesverbandes der Schafhalter, Werner Neumann, verdeutlicht: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Wölfe, aber die verhaltensauffälligen müssen entnommen werden. Gelangt nämlich ein Wolf in eine große Schafsherde, sind weniger zwei oder drei gerissene Tiere das Problem. Schlimmer ist, wenn Hunderte Schafe auf eine Straße oder Bahngleise ausbrechen. Dann können bei Unfällen auch Menschen zu Tode kommen.“



Es dürfe und könne nicht angehen, dass Wölfe Schäfern die Existenzgrundlage nehmen, formulierte Mangel, der mit „Blauzungenkrankheit“ eine weitere Thematik ansprach. „Die müssen wir im Auge behalten. Zu bemängeln habe ich, dass es entgegen anderslautender Ankündigung, noch keinen Kombiimpfstoff gibt. Deshalb schlugen bei mir im Juli vergangenen Jahres die Kosten für Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit mit 1.800 Euro zu Buche. Bezüglich der Impfungen möchte ich dringend an die Politik appellieren, tätig zu werden und Vorgaben zu schaffen“, äußerte der Schäfer gegenüber dem Bundestagsabgeordneten.

Der erfuhr im weiteren Gesprächsverlauf, von dem aus eigenem Besitz und Pachtland einen 120 Hektar großen Betrieb bewirtschaftenden Nebenerwerbsschäfer, dass dessen Aufgabe die drei Bereiche Büro, Stall/Fläche und Maschinenpark umfasst. „Im Gegensatz zu früher heißt es heute: Technik statt Kraft“, kommentierte Mangel, sichtlich erfreut über das Interesse des heimischen Bundestagsabgeordneten. „Die Informationen und Anregungen nehme ich gerne zum Anlass, die angesprochenen Aspekte in Berlin zu erörtern und darzulegen“, bekräftigte Erwin Rüddel.


Lokales: Dierdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Amnesty International in Neuwied: Hoffnung für Inhaftierte

Am Samstag trafen sich Mitglieder der Neuwieder Gruppe von Amnesty International mit Interessierten in ...

Einsatzreicher Tag für die Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Asbach

Am 2. April erlebten die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Asbach einen besonders einsatzreichen Tag. ...

Aktualisiert: Kienle tot – Händler aus Mülheim-Kärlich deckte Skandal auf

Die aktuelle Episode des Podcasts „Verbrechen von nebenan“ rückt einen der spektakulärsten Oldtimer-Skandale ...

Festlicher Auftakt zu "50 Jahre Wiedhalle" in Roßbach

Mit einer gelungenen Auftaktveranstaltung startete die Festfolge zum 50-jährigen Bestehen der Wiedhalle ...

Erneut Weltkriegsbombe an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz entdeckt

Bei Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz wurde erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ...

Sven Schür äußert sich zu Vorwürfen im Bürgermeisterwahlkampf der VG Puderbach

Im Bürgermeisterwahlkampf der Verbandsgemeinde Puderbach sorgt eine Kontroverse für Aufsehen. Bürgermeisterkandidat ...

Weitere Artikel


Theatergruppe im Kirchspiel Urbach fiebert Premiere entgegen

Eine verrückte Wohngemeinschaft, ein munteres Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel und viel knackige Situationskomik ...

Grundschule aus Oberlahr ist Landessieger mit Müllprojekt

Jetzt heißt es "Daumen drücken" und mitmachen für die Grundschule "Lahrer Herrlichkeit" aus Oberlahr. ...

Feuchte Wände: Stadt saniert ab Frühjahr Bürgerhaus in Torney

Feuchtigkeit in der Wand macht Sanierungsarbeiten am Bürgerhaus im Neuwieder Stadtteil Torney erforderlich. ...

Weltfrauentag im Kino Cine5 in Asbach

Am 8. März begehen Frauen in aller Welt den Internationalen Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren fordern ...

11 Medaillen für KSC Karate Team bei der East Open

Als letzter Test für die Landesmeisterschaft diente die East Open. Hier zeigte das gesamte KSC Karate ...

Unterstützung für das Mehrgenerationenhaus Neuwied

Der richtige Umgang mit dem Computer für jede Altersgruppe: Auf Anregung der Sparkasse Neuwied fördert ...

Werbung