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Nachricht vom 22.02.2017    

Duale Ausbildung bei den SWN absolvieren

Studium oder Lehre? Vor dieser Frage stehen viele Schulabgänger. Aber warum nicht beides verbinden? Katrin Thiel und Matthias Knuffmann haben sich für ein Duales Studium entschieden. Am Ende von dreieinhalb Jahren Ausbildung bei den Stadtwerken Neuwied (SWN) haben sie zwei anerkannte Abschlüsse – und einen Job. Als es aufs Abitur zuging, war sich Matthias Knuffmann unschlüssig: „Ich hatte Lust auf ein Studium, wollte aber gleichzeitig schnell in die praktische Arbeitswelt einsteigen.“ Auf der Homepage der SWN fand er die Lösung.

Katrin Thiel (links) und Matthias Knuffmann, hier mit der neuen Ausbildungsleiterin Sarah Schmitz, haben nach dreieinhalb Jahren ihre Zeugnisse über zwei Berufsabschlüsse in der Tasche – und jetzt einen attraktiven Arbeitsplatz. Foto: Privat

Neuwied. Erstmals wurde dort 2013 mit der Hochschule Koblenz der duale Studiengang „Bachelor of Science" im Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL)/Business Administration angeboten: „Es war klar: Das mache ich.“ Personalchef Dirk Reuschenbach wollte neue Wege gehen: „Auch wir stehen im Wettbewerb um Fachkräfte und müssen neue Angebote machen. Das Konzept beinhaltet einen starken Bezug zur Praxis im Unternehmen, gleichzeitig profitieren wir von dem vertieften theoretischen Wissen, das die Hochschule vermittelt. Beide Seiten gewinnen also. Das fanden wir reizvoll.“ Reizvoll und spannend fand das auch Katrin Thiel, die gemeinsam mit Knuffmann startete: „Die klassische Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau und das BWL-Studium sind nicht mehr getrennt. Wir haben am Ende zwei anerkannte Abschlüsse. Und man sollte ehrlicherweise auch sagen: Ab dem ersten Ausbildungstag verdient man schon sein eigenes Geld.“

Die Ausbildung begann im Betrieb, wo in neun Monaten die notwendigen Basis- und Fachqualifikationen vermittelt wurden. Gleichzeitig gab es begleitenden Unterricht an der Berufsbildenden Schule (BBS) Wirtschaft Koblenz. Mit Beginn des Sommersemesters 2014 starteten Knuffmann und Thiel in ihr Studium an der Hochschule Koblenz – und in anstrengende Arbeitswochen: ein Tag im Betrieb, ein Tag in der Berufsschule, drei Tage an der Hochschule. Und vorlesungsfreie Zeit bedeutete nicht Freizeit: Dann wurden die Praxisphasen im Betrieb fortgesetzt. „Natürlich gab es manche Tage, an denen wir über unseren Büchern gesessen haben, während unsere Freunde unterwegs waren“, sagt Katrin Thiel, „aber das wussten wir vorher.“ Dafür hatten beide, nachdem sie alle kaufmännischen Abteilungen bei den SWN durchlaufen und die Prüfung vor der IHK gemacht hatten, schon nach zweieinhalb Jahren ihren ersten Abschluss als „Industriekauffrau, beziehungsweise -mann" in der Tasche, ehe die letzten Semester an der Hochschule zur Spezialisierung losgingen.



Viel Lob gibt es von beiden, trotz der Anstrengung, für die Rahmenbedingungen bei den SWN. Tarifgehalt, vier Wochen Freistellung in der Klausurphase, freie Wahl der vertiefenden Schwerpunktmodule. „Da waren wir im Vergleich zu unseren Mitschülern klar im Vorteil“, betont Knuffmann. „Auch die Kommunikation im Betrieb war eine gänzlich andere – und eine bessere. Es gab einen ständigen Austausch und Probleme wurde direkt geklärt“, ergänzt Thiel. Ein Punkt, auf den Reuschenbach und die Ausbildungsleiterin Kerstin Ecker großen Wert legten: „Das hat auch für uns Vorteile. Trotz der hohen Präsenzphasen in der Schule konnten wir beide effizient einsetzen“, sagt Reuschenbach.

Auch bei der Wahl der Module konnten beide zwischen Marketing und Marktforschung, Finanzierung, Personalmanagement, Beschaffung und Logistik frei wählen, so Ecker: „Themen wie Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht gehören ebenfalls dazu, die in mittelständischen Unternehmen unersetzlich sind.“ Zudem suchte man den engen Kontakt zu Berufsschule und Hochschule: „Es war ja der erste Jahrgang und dann muss man sehen, dass Abläufe schon während der Ausbildung ständig optimiert werden.“

Mit dem sechsten, abschließenden Semester wurden in Absprache zwischen SWN und der Hochschule die Bachelor-Arbeiten angefertigt. Themen waren konkrete Fragestellungen im Betrieb. Jetzt tragen beide auch den Hochschulgrad „Bachelor of Science". Für Katrin Thiel und Matthias Knuffmann war es – auch im Rückblick – „ganz klar“ die richtige Entscheidung. Das gilt auch mit dem Blick nach vorn: Sie wird die Assistenz der Geschäftsführung bei der Confer IT (an der die SWN beteiligt sind) übernehmen, er wird im Rechnungswesen der SWN eingesetzt. Auch Reuschenbach und Ecker sind zufrieden: „Wir haben zwei Top-Kräfte gewonnen, die den Betrieb genau kennen und sofort eingesetzt werden können.“


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