Achim Hallerbach mit 98,9 Prozent zum Landratskandidaten gekürt
Am Freitagabend, den 10. März hatte die CDU zur Wahl ihres Landratskandidaten in den Amalie-Raiffeisen-Saal der VHS Neuwied eingeladen. Von 182 abgegebenen Stimmen, stimmten 180 für Hallerbach. Der Kandidat war von dem Ergebnis überwältigt. „Ich bin euer Bürgerlandrat, der zuhört, der anpackt und mehr bewegt!“, rief Hallerbach den Anwesenden zu.
Neuwied. Der Amalie-Raiffeisen-Saal in der VHS Neuwied war rappelvoll am Freitagabend, die Parkplätze vor der Tür rar. Die CDU hatte eingeladen ihren Landratskandidaten für die Wahl des Landrates am 24. September zu küren. Aus Mainz war die CDU-Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende Julia Klöckner angereist. Während die Stimmen ausgezählt wurden, sprach sie zu den Besuchern.
Julia Klöckner ging unter anderem auf die „Sozialen Medien“ ein, die Einfluss auf den Wahlausgang haben können. Gleichzeitig monierte sie die dort herrschende Unpersönlichkeit und zum Teil überrauhe Sprache. Zu der Rede von Hallerbach meinte sie: „Du bist so konkret geworden mit deinem Programm, ich fahre mit einem guten Gefühl gleich nach Hause.“
Der 51-jährige Hallerbach stellte sich den Delegierten vor und legte sein Programm dar. Hallerbach ist verheiratet und hat zwei Kinder und stammt aus Asbach. Er schilderte seinen Weg aus der Wirtschaft und Politik zum 1. Beigeordneten des Kreises Neuwied. Die Schwerpunkte seiner bisherigen Tätigkeiten waren Kommunikation und Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft, sowie Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme. Dies deckt sich Großteils mit den vier großen Geschäftsbereichen, die Hallerbach seit 2008 in der Kreisverwaltung zu verantworten hat.
Kommunalpolitisch war Hallerbach schon immer fest verwurzelt. Seit 1987 ist er Mitglied der CDU. 20 Jahre Mitglied im Ortsgemeinderat Asbach, davon 16 Jahre Fraktionsvorsitzender. Mitglied im Verbandsgemeinderat und ehrenamtlicher 1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Asbach. Von 1999 bis zur Wahl zum ersten Beigeordneten war Hallerbach Mitglied im Kreistag.
Seit 2008 verantwortet Hallerbach bei der Kreisverwaltung die Geschäftsbereiche
Kinder, Jugend und Familien, Kreisjugendamt
Bauen, Umwelt, Energie und Kreisentwicklung
Gesundheit, Veterinärwesen und Landwirtschaft
Abfallwirtschaft.
Ausführlich ging Hallerbach auf das Ehrenamt ein. Mit neun Jahren trat der junge Hallerbach einem Musikverein bei und lernte verschiedene Instrumente. Dort hatte er sich vielfältig engagiert. Heute ist er Vorsitzender des Kreismusikverbandes Neuwied und Mitglied im Präsidium des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz. Daneben gibt es weiter ehrenamtliche Tätigkeiten. Er machte damit deutlich, welche große Bedeutung das Ehrenamt für ihn und unsere Gesellschaft hat.
Zur Kompetenz für das Amt des Landrates meinte Hallerbach: „Ich bin seit über acht Jahren als stellvertretender Landrat in unserem schönen Landkreis unterwegs. Glauben Sie mir, ich kenne mittlerweile jeden Winkel dieses Kreises und die dort lebenden Menschen im Rheintal, im Wiedtal, im Westerwald und hier in der Stadt Neuwied. Ich kenne ihre Sorgen und ich kenne die Herausforderungen. Diese Erfahrungen und Kompetenzen erlernt man nicht binnen weniger Monate. Dies ist ein wichtiger Prozess, der sehr viel Zeit, Gefühl für die Anliegen und auch Engagement erfordert. Ich kenne unsere Verwaltung. Ich schätze sehr die Arbeit und Leistungen unserer Kolleginnen und Kollegen.“
Ausführlich ging Hallerbach auf den Bereich der Abfallwirtschaft ein, wo in den letzten Jahren zwei Mal die Gebühren gesenkt werden konnten. Beispiele aus anderen Landkreisen zeigen steigende Gebühren. Auch bei den anderen Geschäftsbereichen stellte er die Leistung des Kreises heraus.
Hallerbach will als Landrat Visionen für den Kreis entwickeln. Er will den Landkreis Neuwied 2.0 ins Leben rufen. „Wie soll unsere Heimat in 10, 15 oder in 20 Jahren aussehen?“ Finanzielle Spielräume will er für eine starke Wirtschaft und gute Arbeitsplätze, gute Kinderbetreuung und Schulen und sichere Lebensverhältnisse, hohe Lebensqualität und Zusammenhalt nutzen. Unter dieser Prämisse stehen die Investitionen „ohne mit ausländischen Krediten zu jonglieren“. Dies war ein Seitenhieb auf den Mitbewerber Mahlert.
Weiter will Hallerbach für eine bessere Finanzausstattung des Kreises kämpfen. Er will ein starkes Band zwischen Jung und Alt, sowie zwischen Ehrenamt und hauptamtlicher Tätigkeit knüpfen. „Wir müssen die vorhandene ehrenamtliche Infrastruktur erhalten, stärken und ausbauen. Dies gilt auch für den gesamten ’Blaulicht-Bereich“, sagte Hallerbach.
Seine Vorstellungsrede schloss Achim Hallerbach mit den Worten: „Ich bin euer Bürgerlandrat, der zuhört, der anpackt und mehr bewegt! Ich will Landrat hier im Kreis Neuwied sein!“ Durch die Formalien der Wahl führte Martin Hahn. Der Kreisvorsitzende Erwin Rüddel kam direkt aus Berlin, begrüßte und eröffnete die Veranstaltung. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Blasorchester Maischeid/Stebach. (woti)
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