Friedrich Wilhelm Raiffeisens 200. Geburtstag wird groß gefeiert
Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 geboren. An seinem 199. Geburtstag trafen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Neuwied, um sich auf das große Jubiläum im nächsten Jahr einzustimmen. Das Jubiläum steht unter dem Motto: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!" Gastgeber der Veranstaltung war die Volks- und Raiffeisenbank Neuwied-Linz eG.
Neuwied. „Wir freuen uns, dass wir als älteste von Friedrich Raiffeisen gegründete, heute noch selbständige Genossenschaftsbank der Welt Sie heute in unseren Räumen begrüßen dürfen“, sagte Vorstandssprecher Franz-Jürgen Lacher bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste zum „Jour fixe mit Raiffeisen". Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag Friedrich Wilhelm Raiffeisens zum 200. Mal. Neuwied war die letzte Wirkungsstätte von Raiffeisen.
Werner Böhnke, Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, sagte: „Die Idee von Raiffeisen ist heute nach wie vor gültig und sie wird es auch in Zukunft sein.“ Die Gesellschaft möchte zum 200. Geburtstag die Idee Raiffeisens breitflächig in Deutschland bekannt machen beziehungsweise wieder in Erinnerung rufen. „Wir wollen nicht hinter Karl Marx, der ebenfalls seinen 200. Geburtstag feiert, zurückbleiben.“
Josef Zolk, ehemaliger Bürgermeister der VG Flammersfeld und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, gab dem Auditorium einen Abriss über das Leben und Wirken von Raiffeisen. Damit die Idee auch weiter weltweit Verbreitung findet, hatte er eine chinesische Übersetzung dabei, die er dem Oberbürgermeister von Neuwied, Nikolaus Roth, überreichte. Der fliegt nämlich in der kommenden Woche in die chinesische Partnerstadt von Neuwied. Besonders hob Zolk hervor, dass die „Genossenschaftsidee“ zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit gehört.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die neu gestaltete Webseite (www.raiffeisen2018.de) präsentiert. Sie zeigt Beispiele erfolgreicher Genossenschaften und genossenschaftlicher Unternehmen aus den verschiedenen Branchen in Texten, Bildern und Videos. Der Online-Auftritt erzählt darüber hinaus aus dem Leben Raiffeisens und stellt die Kampagne vor, die mit einem vielfältigen Programm durch das Jubiläumsjahr 2018 führt. Die Seite soll ständig aktualisiert werden.
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Durch den Nachmittag führte die Moderatorin Dr. Julia Veßhoff. Sie hatte Martina Düring, Raiffeisen Campus Wirges, Dr. Ralf Kölbach, Vorstand Westerwald Bank, den Journalisten Paul Josef Raue und Dr. Markus Würz vom Landesmuseum Koblenz zu einer Gesprächsrunde gebeten. Martina Düring berichtete ausführlich vom Raiffeisen Campus Wirges, dem innovativen privaten Ganztagsgymnasium in genossenschaftlicher Trägerschaft. Die Kinder und Jugendlichen lernen dort, ein soziales Gewissen zu entwickeln und verantwortlich zum Wohle aller zu handeln, anstatt nur den eigenen Vorteil zu suchen.
Dr. Kölbach vertrat die Meinung, dass sich die Geschäftsmodelle weiter verändern werden. Die Werte der Geschäftspolitik und die Idee Raiffeisens „werden der Kompass“ dabei sein. Der Journalist Raue sah durchaus Parallelen unserer heutigen Gesellschaft zu der Zeit Raiffeisens. Zum Brexit sagte er: „England tritt die Genossenschaftsidee für ein ganzes Land in die Tonne.“
Dr. Markus Würz erläuterte, dass es im nächsten Jahr eine feste Ausstellung von April bis Oktober auf der Festung Ehrenbreitstein geben wird. Sie soll den Besuchern klar machen, wieviel Genossenschaften es gibt. Eine Botschaft soll auch sein: „Jeder kann durch sein Handeln die Wirtschaft verändern, zum Beispiel Kauf von Fair Trade-Produkten oder im Bereich Crowdfunding.“ Daneben ist eine Wanderausstellung geplant, die Deutschlandweit unterwegs sein soll.
Im Anschluss an den offiziellen Teil blieb man noch zusammen, tauschte sich aus und lauschte der Livemusik von „VALUE@RISK". (woti)
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