Wenn ein Familienmitglied stirbt
Wenn Kinder Abschied nehmen müssen von ihren erkrankten Eltern, Großeltern oder anderen Angehörigen benötigen sie besondere Aufmerksamkeit. Wie das funktionieren kann und wie die Bedürfnisse und Rechte von Kindern während einer Sterbebegleitung wahrgenommen werden können, darüber tauschten sich ehrenamtliche Hospizbegleiter und Fachkräfte von Hospiz- und Palliativdiensten im Forum Hospiz aus.
Waldbreitbach. Zu dieser Fachtagung in Waldbreitbach hatten der Neuwieder Hospizverein und das Ambulante Hospiz Neuwied unter dem Motto „Tod-(k)ein Thema für Kinder?!“ eingeladen. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und war vollends ausgebucht. 66 interessierte Menschen kamen, um die Begleitung von Kindern in einer schwierigen Lebenssituation und der Zeit ihrer Trauer in den Mittelpunkt zu stellen.
Hochkarätige Referentinnen, wie die Trauerbegleiterin Angelika Bening, die Psychologin und Psychoonkologin Susan Sprague-Wessel, Margret Nörling vom Kreisjugendamt Neuwied, Anja Piquardt vom Lokalen Netzwerk Kindeswohl und die Kinderhospizfachkraft Madlen Grolle-Döhring, beantworteten Fragen zur Kindertrauer, thematisierten die Kommunikation mit Kindern in Zeiten des Abschieds oder rückten die Kindeswohlgefährdung und den Kinderschutz in familiären Krisensituationen in den Fokus.
Die Teilnehmer der Fachtagung konnten unter anderem Abschiedskonzepte von Kindern oder Methoden in der Trauerarbeit mit Kindern kennenlernen. Die Männer und Frauen hatten die Möglichkeit, verschiedene Blickwinkel und Perspektiven einzunehmen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es im Rahmen einer Sterbebegleitung ist, Kinder ernst zu nehmen und teilhaben zu lassen an dem Abschiedsprozess innerhalb der Familie. „Durch die unterschiedlichen Vorträge und Workshops wurde klar, wie wichtig es ist, die Kinder nicht außen vorzuhalten“, sagte die Bildungsreferentin des Neuwieder Hospizvereins, Heidi Hahnemann. Denn: „Kinder können ganz natürlich mit dem Tod umgehen, wenn man sie denn damit natürlich umgehen lässt“.
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