Neuwiederin startet nach Bundesfreiwilligendienst durch
„Jetzt sind meine zwei Kinder in dem Alter, das ich das machen kann“, erklärt Yelyzaveta Swidtschenko. Die 32-jährige Neuwiederin absolvierte einen Bundesfreiwilligendienst für Frauen und Männer ab 27 Jahren (BFD27plus). In der Rhein-Mosel-Fachklinik (RMF) in Andernach sammelte sie acht Monate lang Erfahrungen in der Neurologie und in der Psychiatrie.
Neuwied / Andernach. Jetzt startet Yelyzaveta Swidtschenko ihre Ausbildung als zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Besonders gerne habe ich im Heimbereich der Psychiatrie gearbeitet. Hier hatte ich viel Zeit, um mich mit den Bewohnern zu beschäftigen“, berichtet die gebürtige Ukrainerin.
Spazieren und Eis essen gehen, gemeinsames Kochen und Spielen standen auf ihrem Plan. Auch viele Gespräche habe sie mit den Menschen dort geführt. Am Anfang war für sie alles neu wie die Krankheitsbilder Schizophrenie oder Depression. „Doch alle Bewohner waren sehr nett.“ Auf der neurologischen Station konnte sie den Patienten beim Waschen helfen, Essen anreichen und Vitalzeichen messen.
Der BFD habe sie bestärkt, die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu beginnen. „Das Berufsbild passt sehr gut zu mir. Man muss höflich, hilfsbereit und fit sein.“ Der Wunsch nach einer Ausbildungsstelle keimte in der jungen Frau schon länger. Während ihres Engagements in der Neuwieder Flüchtlingshilfe lernte sie einen Gesundheitspfleger aus der RMF kennen. Durch ihn motiviert bewarb sie sich dort für ein sechswöchiges Praktikum. Während dieser Zeit wurde ihr ein Ausbildungsplatz in Aussicht gestellt. „Ein Kollege aus der Klinik empfahl mir, die Zeit zwischen dem Praktikum und dem Ausbildungsbeginn im April zu nutzen, um den BFD zu machen.“
Nach dem BFD schließt sich für sie direkt die dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Rhein-Mosel-Fachklinik an. „Ich kann jetzt sagen, ich bin bereit für die Ausbildung. Ich denke, durch den BFD wird es in der Ausbildung etwas leichter für mich.“ Sie habe nun einen Einblick in das Arbeitsfeld bekommen, kenne einige Kollegen und das weitläufige Gelände. „Ich freue mich besonders auf neue Menschen und auf weiteres Fachwissen.“ Und sie fügt schmunzelnd hinzu: „Ich freue mich auch aufs Lernen.“
Der BFD 27plus kann zwischen sechs und 18 Monaten dauern. Es ist möglich den Freiwilligendienst Halb- oder Vollzeit zu leisten. Geboten werden Taschengeld, Sozialversicherung, Fahrtkosten und Urlaub.
Die Sozialen Lerndienste, eingerichtet vom Bistum Trier und dem Caritasverband, koordinieren die Freiwilligendienste im Bistum. Die Arbeitsstelle bietet beispielsweise Einsatzstellen in Kindergärten, Krankenhäusern, Sozialstationen oder Jugendcafés. Weitere Informationen gibt es bei den Sozialen Lerndiensten unter Tel.: 0651-993796-300, per E-Mail info@soziale-lerndienste.de und im Internet www.soziale-lerndienste.de.
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