Sieben Kindertagesstätten gestalten kleine Pfauen
Wer sich mit seiner Heimatstadt beschäftigt, der stößt rasch auf deren Wappen. Für Neuwieder Kinder heißt das: Der Pfau rückt in den Mittelpunkt des Interesses. Der Pfau ist ein beeindruckendes Tier, zumal dann, wenn er mit seinen bunt-schimmernden Schwanzfedern ein großes Rad schlägt. Auch als Modell macht er eine gute Figur, wie die vielen kunstvoll gestalteten Pfauen bewiesen, die einst die Innenstadt schmückten. Diese Aktion wurde nun wiederbelebt – mit kleineren Modellen und in Zusammenarbeit mit sieben Kindertagesstätten aus Heddesdorf und der Innenstadt.
Neuwied. Die Mädchen und Jungen erhielten weiße „Basis-Pfauen“ zur freien Gestaltung. Pro Einrichtung standen drei Exemplare zur Verfügung. Ziel der Aktion: Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, sich dem Wappenvogel Neuwieds auf unterschiedliche Art zu nähern, um so letztlich einen stärkeren Bezug zu ihrer Heimatstadt aufbauen zu können. Dass das eine spannende Angelegenheit sein kann, bewiesen die vielen Fragen, die der Nachwuchs während der Aktion aufwarf. In der Kita Raiffeisenring fragte er sich beispielsweise, warum das Wappentier denn kein Löwe ist? Die Kinder wollten sich in dieser Frage nun an das Stadtarchiv und das Fürstenhaus wenden.
Einer Kindergruppe war der Vogel gar nicht bekannt. Sie hat sich daher in allen gängigen Medien über ihn schlau gemacht, um im Anschluss Pfauen zu malen und zu basteln. Sie fertigten auch eine Vorlage für ein Pfauen-Ausmalbild an. Begeistert waren sie vor allem von den vielen Farben des Wappenvogels, die sie an einen Regenbogen erinnerten. Die Vorschulkinder der evangelischen Kindertagesstätte Sonnenstraße beschäftigten sich mit der Historie der Stadt. Viele der Kinder kennen bereits ihre eigenen Adressen und kommen aus verschiedenen Stadtteilen. So stellten sie fest, dass Neuwied aus vielen verschiedenen Stadtteilen besteht. Anhand des Neuwieder Wappens erfuhren sie, dass es frühere mehrere Städte gab, die dann zu einer großen wurde.
Eine komplett aus Mädchen bestehende Künstlergruppe hatte sich vertiefend mit den Lebensgewohnheiten des Vogels beschäftigt, trug Informationen über dessen Größe, Gewicht, Fressgewohnheiten und Lebensraum zusammen. Eine Info fehlte ihnen jedoch: Den Mädchen war die Bedeutung eines Wappentiers kein Begriff. Der vierjährige Raffael wusste indes Bescheid: „Das ist so wie beim 1. FC Köln der Geißbock. Der ist auf der Fahne drauf und ist deren Wappentier!" Die von den Mädchen und Jungen gestalteten Tiere werden auf dem Gartenmarkt in der „Kindergärtnerei“ ausgestellt. Danach wird jeweils ein Pfau in den beteiligten Kitas verbleiben, die übrigen werden an andere Einrichtungen weitergereicht. Neben dem Amt für Stadtmarketing, dem Jugendamt, dem zuständigen Dezernenten und den Trägern der Kitas unterstützte auch das Fürstenhaus die Aktion. Kein Wunder, sind doch auf dem Schlossgelände auch Pfauen heimisch.
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