Führung „Meistermann-Fenster“: Glaskunst in alter Kirche
In Neuwieds Stadtteil Feldkirchen steht eine romanische Kirche, deren Ursprünge sich bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Sehenswert sind ihre hochmodernen Fenster. Was wie ein Widerspruch klingt, ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurden die damaligen Glasfenster des Gotteshauses zerstört.
Neuwied. Während der Restaurierung standen die Gläubigen vor der Frage, wie die Verglasung der 32 in ihren Maßen höchst unterschiedlichen Fensteröffnungen aussehen sollte. Nach langwierigen und kontroversen Diskussionen entschied die Gemeinde sich für eine abstrakte, also kaum gegenständliche Variante. Die Entwürfe stammen von Georg Meistermann, die Ausführung übernahm die Glasmalerwerkstatt Hans Bernhard Gossel aus Schalkenmehren. Das Ergebnis ist ein einmaliger Zyklus von Bleiglasfenstern, nach Versen der Bibel gestaltet, die dem Innenraum Licht und Farbe verleihen. Das Zusammenspiel der modernen, abstrakten Fensterflächen mit dem uralten, romanischen Baukörper ist ungewöhnlich, mutig, aber äußerst gelungen.
Der Maler, Zeichner und Graphiker Georg Meistermann schuf mehr als 1.000 Glasfenster an rund 250 Orten in ganz Europa. Er lehrte als Professor an der Frankfurter Städelschule, an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Kunstakademie Düsseldorf.
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Die Fenster werden bei der Führung „Die Meistermann-Fenster in der Feldkirche“ mit den Beschreibungen des damaligen Pfarrers, Karl Ernst Keller, vorgestellt. Termin der Führung ist Sonntag, 23. April, 15 Uhr, Dauer etwa zwei Stunden, Kosten vier Euro pro Person, zwei Euro für sechs- bis 14-Jährige. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Feldkirche. Für diese Führung ist eine Anmeldung bei der Tourist-Information Neuwied, Telefon 02631/802 5555, erforderlich.
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