„Tag gegen Lärm“: Laute und leise Töne sichtbar machen
Lärm im Kindergarten kann an den Nerven zerren: Wichtig für alle Beteiligten ist ein ausgewogener Wechsel zwischen laut und leise sowie Rückzugszonen für Groß und Klein, falls der Krach mal zu arg an den Nerven zehrt. Darauf weist die Unfallkasse Rheinland-Pfalz anlässlich des Tages gegen Lärm am 26. April hin.
Region. Man sieht sie nicht, doch hört sie schon – Kinder schreien und lachen laut, rücken Stühle und schieben ihr Spielzeugauto laut brummend durch den Gruppenraum. Beim Spielen und Toben in der Kita sind Kinder oftmals nicht zu überhören. Das ist völlig in Ordnung. Doch ständiger Lärm bedeutet für Kinder und Beschäftigte eine erhebliche Belastung.
„Kitas können bei uns kostenfrei Lärmampeln ausleihen. Diese machen Lärm sichtbar und sensibilisieren Kinder für störende Geräusche“, informiert Annette Tornau von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. „Die Kitagruppen finden im Spiel heraus, wie laut es in ihrer Einrichtung ist“, berichtet die Präventionsfachfrau. Je nach Geräuschpegel leuchtet auf der Ampel das „stille“ Grün oder das „laute“ Rot auf.
Durch das Aufstellen der Ampel wird das Thema Lärm in der Kita aktuell – die Kinder können eigene Erfahrungen einbringen und berichten, welche Töne sie als unangenehm, und welche als angenehm empfinden. Der Einsatz einer Lärmampel kann pädagogische Maßnahmen unterstützen oder durch das Einrichten von „lauten“ und „leisen“ Bereichen eine verbesserte Atmosphäre für Jung und Alt schaffen. Gemeinsam können in den Kitagruppen Regeln aufstellen werden, um auf stressenden Lärm aufmerksam zu machen. Das kann durch Zeichen wie „Ohren zuhalten“ oder „Zeigefinger an die Lippen“ erfolgen bzw. durch die Farbanzeige und das akustische Signal der Lärmampel.
Ständige Beschallung quält das empfindliche Gehör vieler Kinder und Erziehungskräfte. Damit nicht genug – lärmgestresste Kinder bleiben in ihrer Sprachentwicklung und Konzentrationsfähigkeit häufig hinter denen zurück, die ihre Ruhephasen haben dürfen. Ruhe-Inseln im Kindergarten und zu Hause bieten den Kindern die Möglichkeit zum Entspannen und sollten ein Muss sein.
Bei der Planung und Sanierung von Kitas und Schulen lassen sich durch geeignete raumakustische Maßnahmen, wie dem Einbringen schallabsorbierender Flächen, Geräuschpegel spürbar mindern. Doch eine gute Organisation und die pädagogische Arbeit der Erziehungskräfte spielen in puncto Lärm ebenfalls eine wichtige Rolle.
Weitere Infos: www.tag-gegen-laerm.de oder www.ukrlp.de, Webcode: b904.
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