In Neuwied wird eine neue Gottesdienstform erprobt
Zur Umsetzung der Bistumssynode zählt auch die Etablierung neuer Gottesdienstformen. Das Dekanat Rhein-Wied initiiert in diesem Zusammenhang mit Dekanatskantor Peter Uhl und in Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Heimbach-Engers die „MusikkircheLive – Der andere Gottesdienst“ in der Filialkirche Heilige Familie im Neuwieder Stadtteil Block, Mittelweg 14. Am Sonntag, 7. Mai, ist es um 18 Uhr zum ersten Mal soweit.
Neuwied-Block. Die Musikkirche vereine gleich zwei Forderungen der Synode, schildert Dekanatsreferentin Margit Ebbecke, die selbst als Synodale an dem Prozess teilnahm. „Wir experimentieren mit neuen Gottesdienstformen und wir suchen nach einer neuen Form der Gemeinschaft.“ Es gehe darum, den Gläubigen eine gewisse Vielfalt an Gottesdiensten anbieten zu können. „Wir wollen aber keine Konkurrenz sein, sondern eine Ergänzung“, betont Pastoralreferent Volker Collinet. Durch die Musikkirche werde keine Eucharistiefeier abgeschafft, versichern die Verantwortlichen unter ihnen auch Pastor Heinz Christ.
Der Aspekt der Gemeinschaft werde besonders durch den zweiten Teil des Gottesdienstes hervorgehoben, der sich „Time & Talk“ nennt. Ein Willkommensteam stellt Getränke bereit, gibt Orientierung im Kirchenraum, ist Gesprächspartner. „Es geht ums Miteinanderdasein. Wir bieten die Möglichkeit, Fragen über Gott und Glauben zu stellen, aber niemand wird dazu gezwungen“, berichtet Collinet. Es sei ein Akt der Gastfreundschaft. „Es geht darum, den Menschen zu zeigen: Wir haben Zeit für euch!“
„Wir möchten aus der “MusikkircheLive“ eine regelmäßige Veranstaltung machen, die sich immer einer Musikrichtung widmet. Wir beginnen mit Gospel, aber auch Rock, Hip Hop und Jazz stehen bei uns auf dem Plan. Wir werden einiges ausprobieren“, erklärt Margit Ebbecke. Nur eins stehe fest: „Es wird alles außer Klassik geben.“ Die Kirche wird zudem, im wahrsten Sinne des Wortes, in einem neuen Licht erscheinen. Um die Lichtinstallationen kümmert sich Marcus Bochert, der auch Veranstaltungen wie „Linz leuchtet“ als Lichttechniker begleitet.
Trotz der vielen Musik, dem Chor und der professionellen Band, sei das Projekt nicht mit einem Konzert zu verwechseln. Denn auch Themen des Alltages und der Spiritualität werden als Impulse einen Raum in der Kirche einnehmen.
„Es wird ein Gottesdienst mit viel guter Musik sein“, fasst die Dekanatsreferentin zusammen und spricht gleichzeitig eine Einladung aus, sich bei der Gestaltung der nächsten Musikkirche miteinzubringen. „Wir freuen uns über jeden, der sich engagieren möchte.“ Der zweite Termin steht auch schon fest: Am Sonntag, 22. Oktober, geht es weiter. Für das nächste Jahr ist diese Art des Sonntagsgottesdienstes monatlich geplant. Voraussetzung dafür sei, dass die Musikkirche ein offizielles Bistumsprojekt werde. In diesem Fall werde das Bistum Trier als Anschubhilfe das Projekt finanziell wie auch personell unterstützen.
Weitere Infos gibt es auf Facebook (MusikkircheLive – Der andere Gottesdienst) oder beim Dekanat Rhein-Wied unter Telefon: 02631-34277-0.
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