Freiheitsrechte sind der Grundpfeiler des Zusammenlebens
Der CDU-Kreisverband Neuwied und die CDU-Frauenunion hatten die pakistanische Journalistin Meera Jamal zu einer Diskussionsveranstaltung über das Thema „Presse- und Meinungsfreiheit ein Grundrecht – auch in islamischen Gesellschaften?“ ins Neuwieder Heimathaus eingeladen.
Neuwied. Die Veranstaltung wurde vom CDU-Kreisvorstandsvize Viktor Schicker und der Kreisvorsitzenden der Frauenunion Monika Krautscheid-Bosse eröffnet. „Wir sind nicht Burka“, mit diesen Worten führte Achim Hallerbach in den inhaltlichen Teil der Veranstaltung ein. Hallerbach betonte die Bedeutung der in unserem Grundgesetz verankerten Grundrechte für das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft und wies darauf hin, dass gerade Neuwied auf eine große Tradition gelebter Freiheitsrechte zurückblicken kann.
Meera Jamal berichtete im Anschluss in bewegenden Worten über ihre Kindheit und ihr Erwachsenwerden in Pakistan. Sie bekannte freimütig: „Ich bin Atheistin und damit hat man in Pakistan ein Problem.“ Wie ihr Vater wurde auch Meera Jamal Journalistin und sie begann ihre Karriere bei einer der ältesten englischsprachigen Zeitungen Pakistans. Nach einem kritischen Artikel über Koran-Schulen erhielt sie Morddrohungen und musste ihre Heimat verlassen. In Deutschland setzt sich Jamal besonders für die Rechte muslimischer Frauen ein und sieht sich plötzlich auch in ihrer neuen Heimat Drohungen durch Muslime ausgesetzt.
„Viele muslimische Frauen in Deutschland kennen ihre Freiheitsrechte nicht. Um diese Situation zu verändern, bedarf es Bildung, Bildung, Bildung.“ Mit ihrem Vortrag machte Meera Jamal deutlich, dass Presse- und Meinungsfreiheit nicht nur in muslimischen Ländern, sondern auch bei uns in Deutschland gefährdet sind, „wenn wir uns nicht für unsere Rechte einsetzen. Toleranz und Grundrechte sind untrennbar miteinander verbunden.“ Der Integrationsbeauftragte des CDU-Kreisverbandes Neuwied Prof. Dr. Wolfgang von Keitz moderierte die sich an den Vortrag von Meera Jamal anschließende rege Diskussion, in der man sich am Ende darin einig war, dass gelebte Toleranz die Anerkennung der Freiheitsrechte bedeutet.
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