IGM nimmt AfD-Wahlprogramm unter die Lupe
Am 22. Mai hatte die IG Metall Neuwied gemeinsam mit dem DGB Region Koblenz zu einer Veranstaltung zum Thema „Das AfD-Wahlprogramm unter der Lupe“ eingeladen. Referent war Andreas Kemper, Publizist und Soziologe aus Münster. Aussagen wie: „Rassistisches finde ich nirgends im Wahlprogramm“ hören wir häufig, so Kemper. Sie sind im ersten Moment auch nachvollziehbar, wenn man mit ungeschultem Auge das Grundsatzprogramm der AfD liest.
Neuwied. Doch die Hintergründe und politischen Auswirkungen der AfD-Forderungen sind kritisch, möglicherweise fatal. Um dies zu erkennen, braucht es eine gezielte Analyse.
Der Vortrag war hoch interessant und sorgte in einer anschließenden Diskussion für viel Gesprächsstoff. Die immer wiederkehrende Frage: Warum wählen häufig Menschen in prekären Lebenssituationen die AfD? Gerade die im Wahlprogramm beschriebenen neoliberalen Forderungen gehen nicht nur zu Lasten der „sozial Schwachen“, sondern betreffen insgesamt die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer negativ.
Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer in Koblenz, sieht starke Tendenzenden der AfD einen Frontalangriff gegen die Gewerkschaften zu starten mit dem Ziel, diese langfristig zu zerschlagen. Markus Eulenbach, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Neuwied, berichtet darüber, dass innerhalb der IG Metall wahrgenommen wird, dass die AfD gezielt daran arbeitet, Betriebsräte mit AfD-Gesinnung für die Betriebsratswahlen 2018 zu installieren, damit diese die Meinungsbildung im Betrieb beeinflussen.
Fazit aller Teilnehmer: Die AfD hat ihr Wahlprogramm so geschickt aufgebaut, dass die „Manipulationen“ nur schwer erkennbar sind. Wir sollten dieser Partei und deren Wählern und „Protestwählern“ mit sachlichen Argumenten entgegentreten, so Markus Eulenbach. Wie wichtig dieses Thema ist, haben die hohe Teilnehmerzahl und ein vollbesetzter Saal wieder einmal gezeigt. (PM IGM)
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