Kränze aus Labkraut am Bertenauer Kopf
Viele Pflanzen entwickeln rund um die Sommersonnenwende ihre höchste Heilkraft. Warum dies so ist und wie man sich dies zunutze machen kann, erfuhren die Teilnehmer/innen der Kräuterwanderung mit der Kräuterfrau Klaudia Hoffmann von der Kräuterschule Sonnenbraut in Buchholz. Eingeladen dazu hatten die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Asbach und das Mehrgenerationenhaus Neustadt.
Neustadt. Auf dem Weg zum Bertenauer Kopf in Neustadt fanden die Kräuterinteressierten Baldrian, Johanniskraut, Waldmeister, Knoblauchrauke, Gundermann und vieles mehr. Über ihre Heilwirkungen und was man daraus Schönes machen kann, konnte Klaudia Hoffmann berichten. Aber darüber hinaus erzählte sie auch wie die Sonnenwende in früheren Zeiten gefeiert wurde. Dazu entzündete man ein Feuer, um durch die Kraft der Flammen die Sonne zu nähren.
Mit den Sonnenwendkräutern wurden Kränze und Gürtel gebunden. Das wichtigste Gürtelkraut war der Beifuß. Es wurde sich um den Leib gebunden, und dann sprang man damit über das Feuer. Anschließend wurde der Gürtel ins Feuer geworfen. Das Ritual sollte vor Krankheiten schützen. Sonnenwendpflanzen waren einst heilige Opfer, die man den Göttern in Form von Räucherungen darbrachte.
Um sich in frühere Zeiten zu versetzen, pflückten die Kräuterwanderer deshalb Labkraut und machten Kränze daraus. Diese legten sie am Bertenauer Kopf ab und führten eine kurze Räucherung mit Salbei durch. Wer nun den Bertenauer Kopf besucht, wird an der höchsten Stelle eine Reihe Kränze aus Labkraut finden.
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