Projekt „Sozial engagierte Jungs“ kommt hervorragend an
Sie haben mit Kindergartenkindern gebastelt und gespielt, haben Grundschulkindern bei den Hausaufgaben geholfen und sie mit sportlichen und künstlerischen Aktivitäten motiviert: Neun 14- bis 17-jährige Schüler haben das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ mit Leben erfüllt. Nun erhielten sie aus Händen des Sozialdezernenten Michael Mang die Anerkennungsurkunden.
Neuwied. Sie kommen von der Carl-Orff-, der Kinzing-, der Carmen-Sylva- und der Rudolf-Steiner-Schule, vom Rhein-Wied- und vom Werner-Heisenberg- Gymnasium: Als „Sozial engagierte Jungs“ haben neun 14- bis 17-Jährige ein halbes Jahr lang zwei bis vier Stunden wöchentlich in Kindertagesstätten und Grundschulen Erfahrungen in männeruntypischen Berufen gesammelt. Und das sehr zur Freude der beteiligten Einrichtungen. Die jungen Männer seien „echte Stützen“ und „echte Hilfen“ gewesen, bestätigten die Leiter der unterschiedlichsten Einrichtungen bei der Urkundenübergabe. Und für viele betreute Kinder, vor allem bei den Jungen, sind sie „echte Helden“.
Ob Tobias Noah Buddenberg (Grundschule Oberbieber), Fabian Doetsch (Integrative Kindertagesstätte der Landesblindenschule), Nils Dornseifer (Sonnenlandschule), Jérémie Fallait (Grundschule Heddesdorfer Berg), Etienne Göken (Evangelischer Kindergarten Torney), Philipp Kanke (städtische Kita Oberbieber), Marcel Leder (Marienschule), Alexander Raich (Katholische Kita Block) und Philipp Sowinski (Integrative Kindertagesstätte im HTZ) später tatsächlich in sozialen Berufen tätig werden, kann nur die Zukunft weisen, aber immerhin: Der ein oder andere hat derart positive Erfahrungen gesammelt, dass er bereits mit dem Gedanken spielt.
Viel Lob gab es von den Einrichtungen: Die Jungs verfügen offensichtlich alle über Grundtugenden, die im Berufsleben von Bedeutung sind: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und die Gabe, Konflikte zu lösen. Gerade bei kleinen Jungen, die fast nur Erzieherinnen und Lehrerinnen kennen, kamen die sozial Engagierten bestens an, wurden zum Teil gar „sehnsuchtsvoll erwartet“. Von daher zogen die anwesenden Vertreter der Einrichtungen, darunter einige Schulleiter, ein durchweg positives Fazit: Das Projekt, dessen Träger die Stadt Neuwied und das rheinland-pfälzische Familienministerium sind, ist sinnvoll, weil es Jungen neue Arbeitsfelder öffnen kann. Deshalb sollte es unter allen Umständen weitergeführt und möglichst noch ausgebaut werden.
Dass es beliebt ist, macht die Steigerungsrate bei den Beteiligten deutlich. Auf die wies Mentor Jonas Kern vom städtischen Kinder- und Jugendbüro hin, der die Gruppe ab Dezember 2016 jeden Monat zum Erfahrungsaustausch versammelte. Die Zahl der Teilnehmer ist in den vergangen drei Jahren von sechs über sieben auf nun neun gestiegen. Die aktuelle Gruppe war, so Kern, „eine äußerst bunte Projektrunde“, sowohl hinsichtlich ihrer „Heimatschulen“ als auch ihrer Einsatzstellen.
Beigeordneter Mang unterstich vor dem Austeilen der Zertifikate, dass diese bei späteren Bewerbungen positiv ins Gewicht fallen können. Sein Dank galt neben den Einrichtungen, die das Durchführen eines solchen Projekts erst möglich machen, auch den Paten von der Sparda-Bank, die mit ihren Spenden zur Finanzierung beitragen. Sie wollen die „Sozial engagierten Jungs“ weiterhin unterstützen.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |