Dr. Susanne Isabel Becker übernimmt Leitung der Klinik
„Ich hatte sofort das Gefühl, dass es passt“, sagt sie. Waldbreitbach sei eine moderne Psychiatrie, sprich „den Menschen zugewandt“. Und diese Haltung, so ihr Eindruck von den ersten intensiven Begegnungen, spiegele sich im täglichen Tun der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider.
Waldbreitbach. Kein Wunder, dass sich Dr. Susanne Isabel Becker auf ihre neue Aufgabe als Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach sehr freut. Am 1. Juli übernimmt sie die Gesamtleitung und ist damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Jörg Degenhardt, der die Klinik auf dem Waldbreitbacher Klosterberg seit 1992 geleitet hatte. Degenhardt bleibt Chef der Psychiatrischen Tagesklinik, die in Neuwied angesiedelt ist.
Bevor sie in ihrer Heimatstadt Frankfurt Medizin studierte, lebte und arbeitete Susanne Isabel Becker Ende der 1980er Jahre in Moskau und erlebte dort den Zusammenbruch der Sowjetunion hautnah mit. Im Rahmen ihres Medizinstudiums absolvierte sie ein Pflegepraktikum in Minsk. Dort wurde ihr Interesse an Epidemiologie, konkret gesagt an den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe, geweckt. Dazu hat sie geforscht, ein entsprechendes Aufbaustudium in Public Health absolviert und über Leukämie bei Kindern in Weißrussland, Russland und der Ukraine promoviert.
Ihre Facharztausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie – dass sie letztlich intuitiv dieses Fachgebiet gewählt hat, nennt sie einen „Glücksfall“ – absolvierte sie am Isar-Amper Klinikum in München-Haar. Dort arbeitete sie in allen Bereichen der Psychiatrie – also in der Allgemeinpsychiatrie, auf der Suchtstation, in der Gerontopsychiatrie und der Forensik – und in der Neurologie. Im Sommer 2011 nahm sie eine Oberarztstelle in einer psychosomatischen Rehaklinik im Vogelsberg an. Hier baute sie auch eine akut-psychosomatische Abteilung mit den Schwerpunkten Traumafolgestörungen, Behandlung von Migranten und Eltern mit Kindern auf und leitete diese. In den zurückliegenden zwei Jahren war sie Chefärztin der Klinik für Seelische Gesundheit am Helios Klinikum in Aue.
Psychische Erkrankungen sind in der Regel überaus komplex und haben eine Tendenz zu chronifizieren. Und die Betroffenen werden leider oft genug immer noch stigmatisiert. Deshalb, so Dr. Susanne Isabel Becker, müsse die Therapie interdisziplinär angelegt und die Überleitung in den ambulanten Bereich besonders sorgfältig geplant sein. So, wie das in Waldbreitbach mit seiner den Menschen zugewandten Psychiatrie vorbildlich umgesetzt ist. Dr. Susanne Isabel Becker kommt übrigens nicht allein. Die Mitt-Vierzigerin bringt ihren Beagle-Hund namens Smilla mit; denn auch die tiergestützte Therapie hat in dem weiten Kanon an unterschiedlichsten Therapien, die sie beherrscht, ihren Platz…
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