Marktplatz Neuwied: Bürger betätigen sich als Stadtplaner
Im Lauf der Jahrhunderte wandelte sich der Neuwieder Marktplatz von einer relativ öden Fläche zu einem baumgesäumten Areal, das seit Jahrzehnten jedoch vor allem als Fußgängerzone naher Parkplatz dient. Über die künftige Nutzung des markanten Platzes im Schatten der Marktkirche machen sich viele Bürger Gedanken.
Neuwied. Soll er weiterhin ein schöner schattiger Parkplatz bleiben oder sich zu einem vielfältig zu nutzenden Areal wandeln? Dass der Marktplatz für die Neuwieder von allgemein großer Bedeutung ist, hat eine Online-Befragung über dessen Zukunft bewiesen, an der knapp 120 Bürger teilnahmen. Und fast ebenso viele Interessierte beteiligten sich am Bürger-Workshop im Gemeindehaus der Marktkirche.
Dort konnten sie sich in einer von Gabriele Kotzke und Roland Becker von „gk mediation moderation beratung“ moderierten Veranstaltung als Stadtplaner einbringen. In Gruppen an zwölf mit Plänen und Ansichten des Marktplatzes bestückten Tischen brachten die Bürger ihre Ideen und Konzepte ein. Pro Tisch gab es einen Berichterstatter, der abschließend die Bürgerpläne vorstellte. Aus den gesammelten Vorschlägen erstellt das Bauamt eine erste Planung, die wiederum Vorlage für einen auszuschreibenden Wettbewerb ist. Eine fachkundige Jury wird aus den eingereichten Vorschlägen Empfehlungen für die Gremien geben, die letztlich die Entscheidung über das künftige Gesicht des Marktplatzes fällen.
Der Baudezernent, Bürgermeister Jan Einig, zeigte sich hoch zufrieden mit dem Verlauf des Abends. „Es war ein gutes Beispiel dafür, wie viel Kreativität Bürger einbringen können. Man muss sie nur zur aktiven Mitgestaltung animieren.“ Zudem konnten Einig und Bauamtsleiter Jörg Steuler eine Vielzahl an Anregungen aus der Bürgerschaft mit ins Verwaltungshochhaus mitnehmen.
Zwar wurde insgesamt sehr kontrovers über die Zahl der Parkplätze diskutiert, doch zusammengefasst steht Folgendes ganz oben auf der „Bürgerliste“: Verringerung des bisherigen Parkplatzangebotes, Aus- beziehungsweise Aufbau des gastronomischen Angebots, Ausweisen von multifunktional nutzbaren Flächen, um letztlich den Marktcharakter des Platzes wieder hervorzuheben. Was in dem Zusammenhang ebenfalls angesprochen wurde: eine mögliche Geschwindigkeitsreduzierung vor allem in der Kirchstraße und ein Umleiten des Durchgangsverkehrs zur Rheinbrücke auf die Umgehungsstraßen.
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