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Nachricht vom 12.07.2017    

SPD: Hallenbad Puderbach schnellstmöglich sanieren

Die Genossen im Puderbacher Land wollen nicht länger warten, bis irgendwann einmal eine Entscheidung in Sachen Schulhallenbad Puderbach vor irgendeinem Gericht fällt und machen Druck. Man muss bald wieder in Puderbach schwimmen können. Sie wollen eine schnellstmögliche Sanierung und Wiedereröffnung.

Hallenbad Puderbach – kommt nun Bewegung rein? Fotos: Wolfgang Tischler

Puderbach. Gut fünfeinhalb Jahre nach der Schließung des Bades 2011 wegen Baumängeln war der erste Gerichtstermin am 12. Juni beim Landgericht in Koblenz schnell erledigt. Zur Erinnerung: Das Bad war gerade mal sechs Jahre im Betrieb.

Das Gutachten des vom Gericht beauftragten Gutachters beläuft sich für alle Schäden, die bis zur Schließung des Bades entstanden waren, auf 852.000 Euro. Das Gutachten der Gegenseite auf rund 200.000 Euro. „Derzeit arbeiten Verwaltung, unsere Anwalts- und Fachbüros an der Gegendarstellung zum Gutachten der Architekten beziehungsweise. deren Berufshaftpflicht. Darin werden auch erneut die ursächlichen Fehler in der Planung des Bades herausgearbeitet“, erklärte Bürgermeister Volker Mendel.

Mit einer schnellen Einigung und daraus folgend mit einem Urteil mit festgelegten Entschädigungszahlungen ist wohl absehbar nicht zu rechnen. Ein nächster Verhandlungstermin wird wohl frühestens im September 2017 stattfinden.

Dies darf aber nicht weiter zu Lasten derer gehen, die ein Schwimmbad in Puderbach dringend brauchen. Die Schülerinnen und Schüler, die Vereine für Wettkampf und Schwimmkurse. Schwimmunterricht findet in den Schulen der Verbandsgemeinde zurzeit kaum statt, da Kapazitäten im Schwimmbad in Dierdorf und im Sommer in Rengsdorf fehlen. Aber auch die vielen Seniorinnen und Senioren, für die das Bad, auch mit seinem Warmbadetag, eine wichtige Institution und damit auch ein Stück guter Lebensqualität war, warten dringend auf eine baldige Wiedereröffnung. Nicht jeder ist mobil und kann in ein anderes Bad fahren, darin waren sie die Anwesenden in der Pressekonferenz einig.

Nicole Schmidt, Vorstandsmitglied und Schwimmtrainerin der Sportfreunde 09 Puderbach und SPD-Mitglied im Orts- und Verbandsgemeinderat stellte fest: „Über 80 Prozent unserer Grundschüler können nicht schwimmen, gegenüber dem Bundesschnitt von etwa 35 Prozent. Sie werden gehänselt und können zum Teil deshalb nicht an Klassenfahrten teilnehmen. Schwimmlernkurse können nicht mehr angeboten werden, ganz zu schweigen von Babykursen, Wassergewöhnung oder Wassergymnastik.“

Hans-Peter Schmidt, Vorsitzender Sportfreunde 09 Puderbach, 1. Beigeordneter der Ortsgemeinde Puderbach und SPD-Ratsmitglied im VG-Rat: „Wir haben viele Vereinsmitglieder verloren, die Wettkampfmannschaft ist von 170 auf 30 Kinder geschrumpft. Die Realschule Plus bei uns vor Ort hat einen klaren Wettbewerbsnachteil gegen über den Nachbarschulen mit angeschlossenem Schulschwimmbad.“



„Wir brauchen im Puderbacher Land dringend ein funktionierendes Schul- und Sportbad. Dies gehört zur Grundausstattung an einem so großen Schulstandort und Grundzentrum.“ argumentiert Thomas Eckart, Vorsitzender des SPD-Ortsverbandes.

„Im Herbst liegt die Sanierungsplanung der Monte Mare GmbH Architekten und Ingenieurdienstleistungen, Rengsdorf, vor, die wir vorab einmütig im VG-Rat beschlossen haben. Dann sehen wir, wie teuer die notwendige und dann fachgemäße Sanierung des Bades werden wird“ meinte Bürgermeister Mendel.

„Wir sollten den Mut haben, auch ohne belastbares Gerichtsurteil die Sanierung nach der Kenntnis des Gutachtens direkt anzugehen und Gelder im Haushalt 2018 bereitzustellen. Wenn ein Kind im Urlaub oder in der Freizeit beim Baden zu Schaden kommt, weil es bei uns nicht schwimmen lernen konnte, ist es zu spät“, gibt Dieter Klein-Ventur, SPD-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat, die Meinung seiner Fraktion wieder.“ Die Verwaltung soll Gespräche mit der Kommunalaufsicht führen, damit wir diese wichtige Investition für unsere Bürgerinnen und Bürger im nächsten Jahr tätigen können. Das hat für uns höchste Priorität und ist ein kalkulierbares Risiko wert. Wir haben schon über 100.000 Euro für Gutachter und Gericht, sowie für nötigste Unterhaltungsmaßnahmen ausgegeben“, erläutert er weiter. Die SPD-Fraktion wird für die nächste VG-Ratssitzung einen entsprechenden Antrag einbringen.

Michael Mahlert ergänzte: „Ich halte als Vorsitzender des Gemeinde-und Städtebundes des Kreises Neuwied und als Präsident des Turnverbandes Mittelrhein einen Fortgang in Richtung schneller Wiedereröffnung des Bades als Standortbad für unseren Schul- und Vereinssport für absolut richtig. Ich unterstütze die Initiative voll und ganz.“

Anette Wagner, SPD-Beigeordnete in der VG ist der Auffassung, dass dies auch die anderen Fraktionen im VG-Rat mittragen werden, denn auch ihnen ist an einer baldigen Wiedereröffnung des Bades gelegen. “Wir sind unseren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber in der Verantwortung, unabhängig von Partei oder Gruppierung, baldmöglichst wieder ein funktionelles Bad betreiben zu können. Das sollte Ziel aller politischen Mandatsträger in unserer Verbandsgemeinde sein.“ (woti)


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