REK leert künftig auch die Papiertonne im Landkreis Neuwied
Wie der Neuwieder Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach mitteilt, hat nach dem Ausschuss für Umwelt und Abfallwirtschaft nun auch der Neuwieder Kreistag einstimmig beschlossen, zum 1. Januar 2018 auch die Leerung der Blauen Papiertonne auf den Abfallzweckverband Rheinische Entsorgungskooperation REK zu übertragen. Außer Verpackungsmüll ist dann alles in bewährter kommunaler Hand.
Neuwied. Seit Anfang 2016 leert der REK bereits erfolgreich die Bio- und Restabfallgefäße im Landkreis Neuwied. Schon im Rahmen des Beitritts zum Zweckverband hatten die Kooperationspartner in einer Abstimmungsvereinbarung ihre Absicht bekräftigt, weitere Entsorgungsaufgaben auf den REK zu übertragen. Dazu zählt auch die Einsammlung und Beförderung der sogenannten PPK-Fraktion (Blaue Tonne). Mit diesem Schritt werde eine verlässliche finanzielle Größe für die Gebührenstabilität erreicht. Gerade vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Risiken eines gestörten Wettbewerbs im Bereich der abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen müsse frühzeitig die Weiche in eine verlässliche Richtung gestellt werden. Auch derzeitig seien aufgrund der Marktkonzentrationen im Rahmen von Ausschreibungen Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent zu verzeichnen.
"Die bisherigen guten Erfahrungen und die bei einer öffentlichen Ausschreibung zu erwartenden Kostensteigerungen haben den Umweltausschuss wie auch den Kreistag jetzt veranlasst, dem Abfallzweckverband REK ab 2018 auch die Leerung der Blauen Tonne für Papier zu übertragen," begründet Hallerbach die Entscheidung der beiden Kreisgremien. Damit ist die REK künftig für die Leerung aller Abfallgefäße des Landkreises (blau, braun, grau) zuständig.
"Nur die privatwirtschaftlich organisierte Grüne Tonne bleibt auf absehbare Zeit weiterhin in der Zuständigkeit der privatwirtschaftlich organisierten Dualen Systeme", bedauert Achim Hallerbach. "Auch wenn wir uns im Interesse unserer Bürger und Bürgerinnen eine einheitliche Abfallentsorgung in bewährter kommunaler Hand wünschen würden, müssen wir auch künftig mit der privatwirtschaftlich organisierten und bestimmten Grünen Tonne leben", sagte Hallerbach.
Zwar habe die Kreis-Abfallwirtschaft zum Verdruss vieler Bürgerinnen und Bürger dadurch kaum Einfluss auf die Entsorgung der Verpackungsabfälle über die grüne Tonne, aber wenigstens müssten hierfür seitens der Bürger keine Gebühren gezahlt werden, da die Entsorgung der Verpackungsabfälle bereits an der Ladenkasse bezahlt wird, erläutert Hallerbach. Der 1. Kreisbeigeordnete und Abfallwirtschaftsdezernent hatte bis zuletzt darauf gehofft, auch die Wertstofferfassung in kommunale Hände legen zu können. Doch nachdem die Bundesgesetzgebung ihre Pläne für ein Wertstoffgesetz wohl endgültig aufgegeben hat, ist diese Option zunächst in die Ferne gerückt.
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