Was können Erwachsene vom „Hotzenplotz“ lernen?
In der Stadt-Galerie Neuwied ist noch bis zum 3. September die Ausstellung des Thieme-Verlags „Räuber Hotzenplotz“ zu sehen. Wenn man die Vielfalt der hier gezeigten Medien, Bilder, Filme und Spiele betrachtet, hat die Geschichte des Hotzenplotz es mit ihren 55 Jahren offensichtlich bravourös geschafft, zu überleben. Und die Kinder von heute lieben den Räuber immer noch, doch auch Erwachsene sollten den Inhalt nicht unterschätzen.
Neuwied. Bei den Kinder-Veranstaltungen in der Stadt-Galerie Neuwied konnte man unschwer feststellen, dass die Bücher des „Räuber Hotzenplotz“ immer noch gelesen werden. Selbst die Kleinen versuchen Petrosilius Zwackelmann, den Namen des großen Gegenspielers, richtig auszusprechen. Wer die Geschichte allerdings noch nicht kennen sollte, der kann sich die Aufführung als Marionettenspiel mit den „Koblenzer Puppenspiele“ am Freitag, 25. August, um 15 Uhr in der Galerie anschauen.
Warum es eine heitere und auch nützliche Sache für Erwachsene ist, die Bücher des Räuber Hotzenplotz mit ihren Kindern zu lesen, erklärt Maggy Ziegler alias „Erzählerin Griseldis“ in ihrem Vortrag am Donnerstag, 31. August, um 19 Uhr. Ziegler, die sich professionell mit Märchen auseinander setzt, hat sozusagen dem Räuber Hotzenplotz einmal unter den Räuberhut geschaut. Sie holt Handlungsmuster aus der Geschichte heraus und zeigt, wie geschickt und ohne jeden erhobenen Zeigefinger der Autor Otfried Preußler mit dem Räuber Hotzenplotz Erkenntnisprozesse in Gang setzen kann.
Schließlich bleiben Sätze im Kopf hängen wie "In ungewöhnlicher Lage muss man zu ungewöhnlichen Mitteln greifen." oder "Ach was, ich versuche es! Mehr als Pech haben, kann ich nicht….". Vielleicht fällt es Erwachsenen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft leichter, ihre Zeit mit Kindern und dem Räuber Hotzenplotz zu verbringen, wenn sie verstehen, dass es eine hervorragende Investition in die Zukunft ist. Beide Veranstaltungen sind parallel zur Ausstellung in der Stadt-Galerie Neuwied in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahr 1768. Weitere Informationen unter 02631 20687.
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