Monte Mare in Rengsdorf schließt – Kritik an Ortsgemeinde
Wie die Geschäftsführung in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird der Betrieb der Monte Mare Saunaanlage in Rengsdorf am 15. Oktober eingestellt. Für die Freizeitanlage wurde bereits seit vielen Jahren an neuen Konzepten gearbeitet. Die jüngste Planung sah unter anderem Investitionen in eine Therme mit Sauna- und Wellnessbereichen, ein Hotel und einen Wohnmobilpark vor.
Rengsdorf. Rund um einen neu angelegten See waren Gebäude für altersgerechtes Wohnen und Eigentumswohnungen vorgesehen. Die dazu erforderliche Änderung des Bebauungsplanes für diese Investitionen lehnte der Rengsdorfer Ortsgemeinderat im Juli 2017 jedoch ab.
Das von der Ortsgemeinde Rengsdorf im Jahr 1974 errichtete Garten-Wellenbad wurde 1984 für den symbolischen Betrag von einer DM an die Wellenbad GmbH übertragen.
Die „monte mare Bäderbetriebsgesellschaft mbH“ hat 1991 das Freizeitbad mit Saunabereich, Restaurant und Büroturm zunächst für 25 Jahre als Pächter und Betreiber übernommen und führt seitdem von Rengsdorf aus das Management der gesamten monte mare Unternehmensgruppe.
Bereits mit der Eröffnung der Deichwelle in Neuwied wurde im Herbst 2008 das bis dahin erfolgreiche Wellenbad in Rengsdorf geschlossen. Das vom Land Rheinland-Pfalz zu 40 Prozent geförderte Schwimmbad in Neuwied verursachte schon kurz nach der Eröffnung ein Minus von etwa 2,9 Millionen Euro pro Jahr.
Eine 2010 vorgelegte Planung für das Tourismusprojekt "Rengsdorf im Park" wurde bei einem Bürgerbegehren abgelehnt. Bereits zugesagte Fördermittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro blieben damit für den Ort und die Region ungenutzt.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Eintrittskarten von 7 auf 19 Prozent im Jahr 2015 sorgte zuletzt dafür, dass die Saunaanlage in Rengsdorf nicht mehr kostendeckend betrieben werden konnte.
Die richtungsweisende Neugestaltung der aus den 70er Jahren stammenden Freizeitanlage hätte für monte mare die Grundlage dargestellt, einen Pachtvertrag auf weitere 25 Jahre abzuschließen und sich mit eigenen Investitionen zu beteiligen.
Monte Mare ist einer der wenigen Bäderbetreiber in Deutschland, die bereit sind, Investitions- und Betriebsrisiken zu schultern. Das Unternehmen hat seit 1984 am Standort Rengsdorf weit über neun Millionen Euro investiert.
Die Bestrebungen, den Bäderstandort Rengsdorf weiterzuentwickeln, werden nach Angaben der Geschäftsführung weiter verfolgt und die Hauptverwaltung der Unternehmensgruppe soll zunächst in Rengsdorf erhalten bleiben.
„Unser Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die viele Jahre unsere Gäste verwöhnt haben“, so Unternehmensgründer Herbert Doll. „Gleichzeitig danken wir allen Gästen, die im Rengsdorfer Wellenbad und im Saunabereich Freude und Erholung gefunden haben, für ihre jahrelange Treue.“ (PM der Unternehmensgruppe Monte Mare)
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