Gesangverein Oberbieber feierte Geburtstag
175 Jahre besteht nun schon der Männergesangverein Oberbieber, der seit zwei Jahren sich dem Wandel der Zeit anpassen musste, einen gemischten Chor gründete und seither unter dem Namen Gesangverein Oberbieber firmiert. Er hat einen festen Platz im Neuwieder Musikleben und ist der älteste Verein im Aubachdorf. Man kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und weiß zu erzählen, dass in früheren Jahren bis zu 100 Sänger bei Veranstaltungen auf der Bühne standen.
Neuwied. Die Mitgliederzahl ließ kontinuierlich nach und der demographische Wandel dezimierte den Chor auf eine Größe, der Maßnahmen erforderte, sollte der Chorgesang in Oberbieber nicht ganz am Boden liegen. Eine Fragebogenaktion, was man denn tun könne, vom regen Vorsitzenden Werner Zorn ins Leben gerufen, brachte leider nicht den erhofften Erfolg, so dass ein Auftritt bei der im Dorfleben fest verankerten Pfingstkirmes den entscheidenden Anstoß gab, einen Projektchor zu gründen. Der Erfolg gab den Verantwortlichen recht und heute sind allwöchentlich fast 60 Frauen und Männer wieder eifrig bei der Sache, dass Chorleben aufrecht zu erhalten und das mit stetem Erfolg, kommt doch fast wöchentlich ein Neuling dazu und vor allem wurde der Altersdurchschnitt enorm gesenkt. Fazit: Der Chorgesang lebt, nur unter anderen Voraussetzungen wie noch vor zehn Jahren.
Für die Oberbieberer Grund genug ihr 175-jähriges Jubiläum gebührend zu feiern und dazu hatte man sich am Samstag das renommierte Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz eingeladen, das sich durch Gastspiele in ganz Deutschland und im europäischen Ausland oder durch Funk und Fernsehauftritte einen hohen Bekanntheitsgrad erworben hatte. Bangte man anfangs noch wegen des geringen Kartenabsatzes im Vorverkauf, hellten sich die Mienen dann mehr und mehr auf und man konnte in eine gefüllte Turnhalle blicken. Das Orchester begeisterte dann auch mit unterschiedlichsten Musikstücken, von Walzerklängen bis Science-Fiction-Klängen aus Hollywoodfilmen oder einer Welturaufführung eines Schweizer Komponisten um den Hunsrückräuber Schinderhannes.
Den Sonntag beherrschte dann vollkommen der Chorgesang, als in bunter Reifenfolge neben dem Gastgeber die Chorgemeinschaft Segendorf/Altwied, der Frauenchor und der Kirchenchor des Aubachdorfes, der Gesangverein Germania Neuwied, und die Chöre aus Gladbach, Niederbieber, Urmitz und Horhausen , die Formation Just4Fun aus Heimbach-Weis und der Frauensingkreis Wiedperlen aus Segendorf auftraten, die die gesamte Bandbreite des Chorgesangs zu Gehör brachten. Vom Jubilar liebevoll bewirtet, gestaltete sich der Festtag dann zu einem Ereignis, das einen weiteren Meilenstein in der Chronik darstellt und optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
Hans Hartenfels
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