Neuwieder Hospizverein feiert 20-jähriges Bestehen
Es war der August 1997, als der Neuwieder Hospizverein aus der Taufe gehoben wurde. Das Wort Hospiz kannte damals kaum jemand und die rund 20 engagierten Menschen, die den Verein gründeten, hätten sich damals wahrscheinlich nicht zu träumen gewagt, dass 20 Jahre später dem Verein fast 400 Mitglieder angehören und rund 100 Ehrenamtliche den Wunsch der meisten Menschen, zu Hause oder wie zu Hause zu sterben, unterstützen und sterbenskranke und trauernde Menschen mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.
Kreisgebiet. Grund genug, den 20. Geburtstag des Neuwieder Hospizvereins gebührend zu feiern und all jenen Dank zu sagen, die die Hospizidee im Kreis Neuwied mit Leben füllen. Rund um das Kloster Ehrenstein wurde deshalb mit einem bunten Programm das Leben gefeiert, denn letztendlich agieren die Aktiven des Neuwieder Hospizvereins nach dem Motto „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben“. So trugen unter anderem auch der Zauberkünstler „Ludini“ und die Musikgruppe „Fancy, Franzi & The Dudes“ zu dem fröhlichen Fest bei.
„War die Hospizarbeit in den 1990er Jahren noch eher in einer Nische in der Gesundheitsversorgung, so ist sie heute weder im ambulanten noch im stationären Bereich der palliativen Versorgung wegzudenken. Neben den unterschiedlichen Berufen, die mit Patienten zu tun haben, nehmen die Ehrenamtlichen in der Begleitung schwerstkranker Menschen eine wichtige Rolle ein und die der Trauerbegleiter gewinnt in Zukunft immer mehr an Bedeutung. Dies ist ein Verdienst vieler ehrenamtlich engagierter Menschen”, sagte der Vorsitzende des Neuwieder Hospizvereins, Hans-Peter Knossalla. Er dankte ganz besonders den Gründern und den Mitgliedern des ersten Vorstandes, zu denen Bruder Ulrich Schmitz (von den Franziskanern), Bruder Bernhard Leisenheimer (Kloster Ehrenstein) Rosemarie Klein, Elisabeth Adrian, Anne Peters-Rahn, Dr. Ingrid Stollhof und Catarina Schneider gehörten.
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Dr. Ingrid Stollhof erinnerte sich: „Bis zum Jahr 1997 wurden sterbende Menschen oft noch schnell ins Krankenhaus gebracht, wenn der nahende Tod drohte und die Angehörigen hofften, dass in der Klinik noch etwas Entscheidendes für den Kranken getan werden kann. Zwar passiert dies auch heute auch immer wieder, aber durch den Einsatz unserer engagierten und gut ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer ist es uns in 20 Jahren gelungen, viele schwerkranke und sterbende Mitmenschen und ihre Angehörigen durch gute Gespräche zu begleiten, zu Hause in ihrer Familie, wo auch die meisten Sterbenden ihre letzte Lebenszeit verbringen möchten“. Auch Marlies Ziesche ist eine Frau der ersten Stunde. „Es ist wichtig, den Menschen die Ehre zu geben, in einer familiären Situation zu sterben“, sagte sie.
Wie viele andere auch, ist Marlies Ziesche mit ganzem Herzen dabei, ihre Aufgabe begeistert sie heute noch genauso wie vor 20 Jahren. Übrigens: der enorme Anstieg an nachgefragter Sterbebegleitung führte im Laufe der Jahre auch zu einem enormen Bedarf an Trauerbegleitung für Erwachsene und seit 2016 auch für Kinder. „Dieser Herausforderung haben wir uns gestellt, die Ausbildung von Trauerbegleitern und Kindertrauerbegleitern aufgenommen und somit ein vielfältiges Angebot zur Begleitung trauernder Menschen geschaffen“, sagte Hans-Peter Knossalla.
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