Drei Bürgermeisterkandidaten stellten sich den Fragen
Die Bürgermeisterkandidaten für die neue Verbandsgemeinde (VG) Rengsdorf-Waldbreitbach stellten sich am Dienstagabend, den 29. August in Niederbreitbach den Fragen der FWG und den anwesenden Bürgern. Bei den Antworten konnten die Besucher schon Unterschiede ausmachen. Am deutlichsten ist er bei der Frage: ehrenamtlicher oder hauptamtlicher 1. Beigeordneter in der künftigen VG. In Euro ausgedrückt sind es für die Wahlperiode von acht Jahren 1,2 Millionen.
Niederbreitbach. Die neu gegründete Freie Wähler-Gruppe Wiedtal-Rengsdorfer Land hatte die Bürgermeisterkandidaten für die neue VG eingeladen. Der hauptamtliche Bürgermeister wird am 24. September für acht Jahre gewählt. Es kandidieren Ester Bender (Grüne), Amtsinhaber Hans-Werner Breithausen (SPD) und der Ortsbürgermeister von Rengsdorf Christian Robenek (CDU). Die drei stellten sich den Fragen der beiden Moderatoren Holger Klein und Franz Homscheid von der FWG, die keinen eigenen Kandidaten stellt. Sie geben auch keine Wahlempfehlung ab, deshalb hatten sie die Kandidaten eingeladen, damit sich der Bürger selbst ein Bild machen kann. Rund 100 Besucher waren an dem Abend gekommen.
Die erste Frage an die Kandidaten lautete: „Was ist ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?“ Für Breithausen ist es das Zusammenführen der beiden VGs, der bestehenden Verwaltungen und der Finanzhaushalte, wobei er keinen Hehl daraus machte, dass auf die eine oder andere Gemeinde eine Mehrbelastung zukommen werde. Robenek konnte dem zustimmen, führte aber noch weiter Ziele aus. Bender meinte: „Ich strebe eine lebendige Verbandsgemeinde an, in der die Bürger bei der Entwicklung einbezogen werden, mit guten Freizeitmöglichkeiten, guter Infrastruktur und Mobilität für alle.“
Beim Thema Infrastruktur heben alle drei auf gute Straßen ab. Robenek machte sich über den Schwerlastverkehr Gedanken und schloss Beantragung von Fahrverboten ab einer gewissen Tonnage nicht aus. Bender will den Öffentlichen Nahverkehr, insbesondere zwischen den beiden Zentren Rengsdorf und Waldbreitbach verbessern und denkt dabei an Kleinbusse. Breithausen erklärte, dass derzeit eine Studie für den ÖPNV laufe. Er verwies auch auf die Bürger-App, deren Testphase laufe und die Wichtigkeit des schnellen Internets, dass in der jetzigen VG Waldbreitbach sukzessive ans Netzt geht. „Viele Verwaltungsangelegenheiten könnten schon heute per Internet erledigt werden. Das Bürger-Informationssystem werde noch weiter ausgebaut“, erklärte Breithausen.
Einen ganz deutlichen Unterschied gibt es in der Frage: „Was investieren Sie um zu sparen“. Breithausen war hier als erster gefragt. Er investiert in eine motivierte Verwaltung, dem Zusammenführen von Strukturen und Abbau von Personal durch natürliche Fluktuation. Er will die künftige Verwaltung mit einem ehrenamtlichen Ersten Beigeordneten mit einem eigenen Geschäftsbereich führen. In Rheinland-Pfalz gibt es genügend Beispiele, wo dies gut funktioniert. Er bezifferte die Gesamtkosten für einen Hauptamtlichen Beigeordneten auf 150.000 Euro jedes Jahr. „Dieses Geld können wir einsparen“, sagte er.
Christian Robenek sieht dies anders, denn der „Gesetzgeber hat nicht umsonst die Möglichkeit eingeräumt Verbandsgemeinden ab 20.000 Einwohner mit einem Hauptamtlichen Beigeordneten auszustatten“. Wörtlich sagte er: „Ich traue mir nicht zu eine solche große Verbandsgemeinde ohne Hauptamtlichen Beigeordneten zu führen. Die Größe ist schon eine Hausnummer. Wer ein Geschäft eröffnet muss wissen, dass er erst einmal investieren muss.“
Bender ließ das Thema Beigeordneten außen vor und meinte, dass eine Verbandsgemeinde vielfältige Aufgaben zu erfüllen habe und nicht an den Strukturen gespart werden könne.
Bericht zu weiteren Fragen wie Ehrenamt, Bürgernähe oder Kunstrasenplatz und Hallenbad im Wiedtal folgt. (woti)
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