Streuobstwiesen im Fokus
Äpfel-, Birnen-, Pflaumenbäume: Die Kulturlandschaft der Raiffeisen-Region ist geprägt von Streuobstwiesen. Deren Obst erfreut nicht nur den Menschen. Streuobstwiesen bilden einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und haben eine hohe ökologische Qualität. Die Region hat sich zum Ziel gesetzt, diese Kulturlandschaft zu erhalten. Deshalb lud die Lokale Aktionsgruppe LEADER Raiffeisen-Region alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Treffen mit gemeinsamem Austausch zum Thema Streuobst ein.
Puderbach. Der Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Puderbach war mit 30 Teilnehmern gut gefüllt. „Ich wurde in den letzten Wochen aus verschiedenen Teilen der Region gefragt, was im LEADER Förderprogramm zum Thema Streuobst möglich ist. Neben einer finanziellen Unterstützung ist vor allem die Vernetzung von Akteuren möglich. Deshalb ist unser heutiges Treffen ein erster und wichtiger Schritt in diesem Themenfeld“, begrüßte die Regionalmanagerin Marion Gutberlet die Teilnehmer. Diese stellten in einer Kennenlernrunde vor, wie sie sich bereits für den Erhalt der Streuobstwiesen engagieren. Es wurde deutlich, dass sowohl die Neuanpflanzung als auch Pflege und Verarbeitung und Vermarktung fast ausschließlich von Ehrenamtlichen geschultert werden.
Wie das LEADER-Förderprogramm in der vergangenen Förderperiode für konkrete Projekte genutzt wurde, erläuterte Philipp Goßler, Regionalmanager der LEADER Region Mosel: „In der vergangenen Förderperiode haben sich 13 rheinland-pfälzische Lokale Aktionsgruppen zusammengeschlossen, um das Thema Streuobst gemeinsam anzugehen. In allen Regionen war eine fortschreitende Verschlechterung des Pflegezustands von Streuobstbeständen zu erkennen, insbesondere der Mistelbefall machte viele Beständen zu schaffen. Um diese Herausforderung anzugehen, haben sich beispielsweise die Naturparke Südeifel und Nordeifel zusammengeschlossen und unter dem Motto „Rettet die Streuobstwiesen“ ein Projekt aufgelegt, das Sanierungsschnitte an Altbäumen, Schnittkurse, Neupflanzungen und Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet.
Bezuschusst wurde das Vorhaben durch LEADER mit 55 Prozent.“ Goßler stellte noch weitere innovative Projekte vor: Beispielsweise erhielt der Landschaftspflegeverband Birkenfeld einen Zuschuss für die „Streuobst Spielekiste“. Diese Kiste enthält altersspezifische Unterrichtsmaterialien wie ein Memory, Puzzle und Plüschtier. Über Zuschüsse aus LEADER konnten sich auch Obstbauern und weiterverarbeitende Betriebe freuen: So wurden Erntemaschinen und eine Apfelwaschanlage gefördert. „LEADER als Förderinstrument bietet Raum für viele Projektideen. Aber nicht jede Idee ist förderwürdig“, erläutert Philipp Goßler. „Der LEADER-Ansatz zielt auf solche Vorhaben ab, die innovativ sind, das heißt neuartig für die Region oder Teile der Region sind und sie müssen einen erkennbaren Mehrwert bieten.“
Solch ein innovatives Vorhaben hat der NABU Rengsdorf bei der LAG Raiffeisen-Region eingereicht: Dieser möchte eine Obstlesemaschine bezuschusst haben. In der Auswahlsitzung vom 15. Augsut bewertete das Entscheidungsgremium der LAG Raiffeisen-Region diese Idee mit 18 von 25 Punkten. Das bedeutet eine Premiumförderung und somit ein Zuschuss von 50 Prozent. „Wir freuen uns, dass wir eine Unterstützung der EU und des Landes für unser Obstlesemaschine erhalten werden“, erläutert Lucia Preilowski, 1. Vorsitzende des NABU Rengsdorf. „Die Erfahrung mit LEADER bewerten wir als durchweg sehr positiv. Ab dem ersten Gespräch bis hin zur Antragstellung hat Frau Gutberlet uns begleitet und unterstützt“, reflektiert Preilowski.
Gegen Ende der Veranstaltung wurden noch verschiedene Ideen gesammelt, welche Möglichkeiten LEADER in der Raiffeisen-Region für das Themenfeld Streuobst bietet. Die Empfehlungen werden im nächsten Schritt der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Raffeisen-Region vorgestellt und dort diskutiert.
Auch in dieser Förderperiode stellt das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Streuobst Initiative wieder finanzielle Mittel zur Förderung innovative Projekte zur Stärkung des Streuobst-Anbaus zur Verfügung. Ansprechpartner ist das Regionalmanagement der jeweilige Lokale Aktionsgruppe, denn die Vorhaben müssen durch das Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe ausgewählt werden. Für die Raiffeisen-Region ist die Ansprechpartnerin Marion Gutberlet (Sweco GmbH): Telefon 0261 30439-18, marion.gutberlet@sweco-gmbh.de.
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