Die Heimatgeschichte nicht verurteilen
"Neuwied kann stolz auf seine Industriegeschichte sein und auf die Leistungen der in den zahlreichen Industriebetrieben über Generationen beschäftigte Arbeiterschaft". Mit diesen Worten widerspricht der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Lefkowitz den Aussagen des CDU-Vorsitzenden Hahn, Neuwied sei immer eine "hässliche Stadt gewesen, mit Betrieben die keiner will".
Neuwied. Mit dem Bau der ersten Eisenbahnschiene auf dem heutigen Werksgelände Rasselstein habe eine lange und erfolgreiche Industrialisierung begonnen. Dieser wie auch andere Betriebe haben über Generationen viele Arbeitsplätze geschaffen, die Einwohnerzahl erhöht und vielen Menschen Einkommen beschert.
Die stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende und Gewerkschafterin Lana Horstmann ergänzte: "Industrie war und ist in Neuwied ein wichtiger Wirtschaftszweig, der vielen Menschen über Generationen hinweg einen Arbeitsplatz geboten hat. Gerade tarifgebundene Unternehmen bieten eine faire Entlohnung. Tradition bedeutet nicht gleichzeitig schmutzig und alt. Die ansässige Industrie entwickelt sich stetig weiter und investiert viel in Fortschritt und Umweltstandards. Industrie und Natur müssen jedoch im Einklang stehen, gerade in der Nähe von Wohngebieten."
Beide SPD Politiker pflichten der Aussage des Oberbürgermeisterkandidaten Michael Mang bei, dass ein Teil der großen Fläche für Wohnen vorzusehen sein soll und der auch bisher industriell genutzte Teil auch weiterhin als Industriefläche anzustreben ist. Gegebenenfalls soll hier auch ein Technologiezentrum angesiedelt werden.
Bei allen Planungen ist die Nähe zu den Wohngebieten in Irlich und Heddesdorf zu berücksichtigen. Auch haben viele Bürger im Zuge der Planungen zu einer möglichen Landesgartenschau gemeinsam mit der Politik feststellen können, welch ein landschaftliches Kleinod sich hier mit den großen Bereichen unmittelbar an der Wied befindet. Dieses sollte man nicht industriell nutzen, so die SPD-Politiker weiter.
„Für weitere großflächige Industrieansiedlungen sind Flächen im Distelfeld vorgesehen. Hier muss die Verwaltung das Verfahren nun endlich beschleunigen. Wäre das bereits geschehen, wäre sicherlich die laufende Diskussion gar nicht erst aufgekommen“, so Sven Lefkowitz abschließend.
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