Luther-Aufführung: Die Reformation als Oper erleben
"Wie der Reformator dem Kaiser trotzt": Eine mitreißende Inszenierung der Reformation im 500. Jahr nach ihrem Beginn ist am Sonntag, 29. Oktober, um 17 Uhr in der Marktkirche Neuwied zu erleben: Der Neuwieder Konzertchor, die Porzer Kantorei und das Sinfonieorchester der Markuskirche Köln-Porz singen und spielen zusammen mit fünf SolistInnen das Oratorium „Luther in Worms" von Ludwig Meinardus (1827-1896). Es ist der musikalische Höhepunkt des Jubiläumsjahrs. Eine zweite Aufführung steigt am 12. November um 19 Uhr in der Trinitatiskirche Köln-City.
Neuwied. Tumultig, lyrisch, pathetisch - eine mitreißende Inszenierung der Reformation im 500. Jahr nach ihrem Beginn ist am Sonntag, 29. Oktober, um 17 Uhr in der Marktkirche Neuwied zu erleben: Der Neuwieder Konzertchor, die Porzer Kantorei und das Sinfonieorchester der Markuskirche Köln-Porz singen und spielen zusammen mit fünf SolistInnen das Oratorium „Luther in Worms“ von Ludwig Meinardus (1827-1896). Eine zweite Aufführung steigt am 12. November um 19 Uhr in der Trinitatiskirche Köln.
„Dieses Werk ist eigentlich eine konzertante Oper, bei der nur die Kulissen fehlen – doch auf der Bühne passiert sehr viel“, erklärt Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt, der die Leitung hat. Im ersten Akt ist Martin Luther auf der Reise von Wittenberg nach Worms, um seine Thesen vor Kaiser und Kirche zu verteidigen. Unterwegs bietet ihm ein Ritter an, für ihn zu fechten – Luther aber möchte nur die Bibel als seine Waffe. Nonnen schließen sich ihm an – eine davon wird seine Frau. Im zweiten Akt sagt Luther seinen berühmten Satz „Hier stehe ich und kann nicht anders“ - anders als vielleicht erwartet tut er das jedoch sehr lyrisch und innig. Einen Bestechungsversuch von Glapio, des Kaisers Beichtvater, lehnt er ab. Und wenn die Anhänger Roms und die Anhänger Luthers dann in zwei Chören gegeneinander singen, fliegen die Fetzen.
Auch das Solistenensemble hat Feuer in sich: Den Luther in mittlerer Männerlage gibt der Bariton Rafael Bruck. Der Deutsch-Mexikaner gehört zum Ensemble des Theaters Krefeld-Mönchengladbach. Katharina von Bora wird von der russischstämmigen Sopranistin Marina Unruh gemimt. Die Neuwieder Altistin Silke Hartstang singt die Magd Marta. Den Kaiser Karl V. intoniert Fabian Strotmann (Tenor). Der Bassist Fabian Kuhnen singt die widersprüchlichen Rollen von Beichtvater Glapio und Friedrich dem Weisen.
Das Werk ist entstanden zu einer Zeit, als Richard Wagner groß in Mode war. Uraufgeführt wurde es unter Franz Liszts Leitung in Weimar. Entsprechend anrührend und gleichzeitig schwülstig und bombastisch ist es - eine einmalige Aufführung am Mittelrhein!
Karten zu 18 und 10 Euro sind im Vorverkauf erhältlich bei: Café Auszeit (Tel.: 02631 21174), Ticketstore Neuwied (Tel.: 02631 943111), Musikhaus Neumann (Tel.: 02631 23157) und unter www.marktkirche.de/tickets sowie www.ticketregional.de
Ein Interview und Probenmittschnitte zu „Luther in Worms“ sendet der Offene Kanal am 14.10. um 15:30 Uhr, 19.10. um 11 Uhr, 20.10. um 21 Uhr und 26.10. um 19 Uhr - zu empfangen auf Sonderkanal 20, Digitalchannel 151 und im Livestream: www.ok4.tv/live/
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