VC Neuwied muss VV Grimma die Punkte überlassen
Sie hatten sich so viel vorgenommen und die Marschroute klar abgesteckt. Mit gestärktem Selbstbewusstsein nach dem überraschenden 3:2-Erfolg im Allgäu wollten die Deichstadtvolleys in der eigenen Halle nachlegen. Und annähernd 300 Fans waren gespannt auf das neu zusammengestellte Team. Mit starken, gezielten Angaben sollten die Gäste aus der Nähe von Leipzig so unter Druck gesetzt werden, dass die kaum zu einem Erfolg versprechenden Spielaufbau in der Lage sein würden.
Neuwied. Doch der Neuwieder Zweitligist hatte die Rechnung ohne den Gegner gemacht. Das am Ende die erste Begegnung der neuen Saison in der Sporthalle des RWG mit 0:3(24:26, 19:25, 19:25) verloren ging lag nicht daran, dass die Mädels vom Trainerduo Bernd Werscheck/ Ralf Monschauer schlecht spielten, sondern zum überwiegenden Teil daran, dass der VV Grimma einfach an diesem Tag besser war.
Der Anfang des ersten Satzes gehörten Lea Schäbitz und Co, die bis zum 8:7 führten. Grimma blieb ruhig, spulte die seit Jahren angeeigneten Automatismen ab und hatte die deutlich aggressiveren Angreiferinnen, die mit harten Schlägen Punkt für Punkt machten. Der VCN ließ sich aber nicht abschütteln und egalisierte den Vorsprung der Gäste bis zum 24:24. Die nahmen geschickt eine Auszeit und brachten Neuwied damit aus dem Konzept. Das bedeutete 26:24 für Grimma.
Der zweite Satz schien die Wende zu bringen. Die in Sonthofen so perfekte Annahme funktionierte wieder und die Zuschauer machten mit. Zeitweise lagen die Deichstadtvolleys mit vier bis fünf Punkten vorne und der Satzausgleich lag in der Luft. Der Vorsprung schrumpfte und beim 17:18 gingen die Gäste erstmals in diesem Satz in Führung und gaben diese nicht mehr ab. Die drohende Niederlage vor Augen wurden die Neuwiederinnen im dritten Durchgang immer nervöser. Jetzt stimmte zwar weiterhin der Einsatz, aber die Abstimmungsprobleme der neu zusammengestellten Mannschaft waren unübersehbar. „Lasst uns noch ein wenig Zeit“, bat Trainer Werscheck nach der Partie um Geduld für seine Mädels und blickte schon wieder voraus: „Ich bin sehr zuversichtlich. Das wird und muss im November bei unserem Doppelspieltag schon wesentlich besser fluppen.“
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