Werbung

Nachricht vom 07.11.2017    

Sexuell übertragbare Infektionen: Aufklärung ist wichtig

Im November wird an den weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) aufgeklärt. Fachkräfte aus den Gesundheitsämtern und den AIDS-Hilfen informieren Schülerinnen und Schüler vom 6. bis 10. November darüber, wie im Bereich der Sexualität die Gesundheit erhalten und geschützt werden kann. Das Thema ist auch 30 Jahre, nachdem die Weltgesundheitsorganisation erstmals den Welt-AIDS-Tag ausgerufen hat, noch aktuell. Angesichts guter Behandlungsmethoden droht das Wissen junger Leute über HIV und AIDS an Bedeutung zu verlieren. Das verleitet zu unbedachtem und unnötig riskantem Verhalten. Die Schulpräventionswoche will mit Informationen dagegen steuern.

Neuwied. Während der Präventionswoche kooperieren die AIDS-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter mit den AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz und realisieren an verschiedenen Orten lokale Aktionen für Schülerinnen und Schüler. Im Landkreis Neuwied führt das Gesundheitsamt Präventions- und Informationsveranstaltungen an folgenden weiterführenden sowie berufsbildenden Schulen durch: Ludwig-Erhard-Schule in Neuwied und Berufsbildungswerk in Heimbach-Weis.

„Bei den Veranstaltungen gibt es unter anderem die Möglichkeit, die Angebote der „Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit einschließlich Aids“ des Gesundheitsamtes kennen zu lernen und sich mit dem Thema sexuell übertragbare Infektionen auseinander zu setzen“, erklärt Gerhard Wermter.

„Wir wollen ein Bewusstsein für die Ansteckungsgefahren schaffen, über Warnzeichen und Symptome informieren und die Eigenverantwortung der Jugendlichen stärken. Keiner soll den Gedanken an eine Geschlechtskrankheit abwehren nach dem Motto: Das betrifft mich nicht“, sagt Beate Kölb, Leiterin des Gesundheitsamtes Neuwied.

„Viele HIV-positive Menschen können heute mithilfe wirksamer Medikamente ein normales Leben führen. Das ist eine beachtliche Leistung der Medizin. Da die Folgen der Infektion kaum mehr zutage treten, ist das Thema weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Dennoch ist die Ansteckungsgefahr nach wie vor vorhanden und muss sehr ernst genommen werden“, sagt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG). „Mit den Schulveranstaltungen werden junge Menschen dafür sensibilisiert, dass es wichtig ist, sich zu schützen – nicht nur gegen HIV, sondern auch gegen andere sexuell übertragbare Infektionen“, so Krell weiter.

Die LZG gehört gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, den AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz sowie den Gesundheitsämtern zu den Initiatoren der Aktionswoche, die in diesem Jahr zum siebten Mal stattfindet.

Viele Menschen denken, dass sogenannte Geschlechtskrankheiten der Vergangenheit angehören – dabei zählen die Chlamydien-Infektion, HPV, Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Herpes, Trichomoniasis und Hepatitis B neben HIV zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland. Sie sind leichter und teilweise auf anderen Wegen als HIV übertragbar, zum Beispiel durch Schmierinfektionen, Küssen oder Oralsex. Unbehandelt können solche Infektionen zum Beispiel zu Schädigungen des zentralen Nervensystems oder zu Unfruchtbarkeit führen. Zudem machen sie den Körper anfällig und können das Risiko einer HIV-Infektion steigern. Kondome sind wichtig, schützen allerdings nicht vor allen STI.

Mit welchem Verhalten man sich im Einzelfall vor sexuell übertragbaren Infektionen schützt – das werden die Fachleute der AIDS-Hilfen und Gesundheitsämter den Jugendlichen nahebringen. Sie werben außerdem für Solidarität: Immer noch begegnen Menschen mit HIV Diskriminierungen und Sonderbehandlungen – bei der Arbeit, im Sport, im sozialen Miteinander. Die Aktionswoche sensibilisiert dafür, Menschen mit HIV vorurteilsfrei zu begegnen und ihnen ein ungehindertes Leben zu ermöglichen.


In einer landesweiten Fortbildung konnten sich Lehrkräfte über den aktuellen Stand von HIV/AIDS und STI informieren sowie methodisch aufarbeiten wie das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Zudem wurde auf die Kooperation mit den Aids-Hilfen und Gesundheitsämtern von Rheinland-Pfalz hingewiesen, die nicht nur im Rahmen der Aktionswoche sondern im ganzen Jahr Schulen als regionale Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sie bieten Informations- oder personal-kommunikative Angebote an oder Unterstützung bei Aktionen wie zum Beispiel auch dem Welt-AIDS-Tag.

Die Schulpräventionswoche ermöglicht durch ihre zeitliche Nähe einen Brückenschlag zum Welt-AIDS-Tag, der jährlich am 1. Dezember begangen wird.

Ein Flyer der LZG mit dem Titel „Infektion kennt keine Grenzen“ ist hier ein wichtiger Ratgeber. Er informiert über die verschiedenen sexuell übertragbaren Infektionen und nennt Ansteckungsmöglichkeiten, Verlauf, Behandlung, Symptome, Vorbeugung und Risiken.




Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Acht Jahre Gefängnis für Mordversuche durch IS-Anhänger an Polizisten in Linz

Am Donnerstag, 6. März, wurde das Urteil in dem Fall gesprochen, der bundesweit für Schlagzeilen und Aufsehen sorgte. Nach ...

Frühlingserwachen im Westerwald: Entdeckungstouren in der Natur

Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) lädt im März zu spannenden Exkursionen im Westerwald ein. Die Veranstaltungen bieten ...

Verkehrskontrollen in Bendorf: Mehrere Verstöße festgestellt

Am Donnerstag führte die Polizei Bendorf umfangreiche Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden zahlreiche Verstöße aufgedeckt, ...

Erster Bauabschnitt der L 255 in Altwied vor Abschluss

Seit November 2024 ist die Ortsdurchfahrt Altwied im Verlauf der L 255 voll gesperrt. Nun nähert sich der erste von vier ...

Innovative Therapie gegen Vorhofflimmern im Marienhaus Klinikum Neuwied

Im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied wird eine neue Behandlungsmethode für Vorhofflimmern angeboten. Chefarzt ...

Klinik-Desaster: Im Bieterprozess ergeben sich wohl Perspektiven für alle DRK-Häuser

Nächster Akt im Drama um die DRK-Krankenhäuser: Das Amtsgericht Mainz hat mit Beschluss die Insolvenzverfahren für die DRK ...

Weitere Artikel


Michael Mahlert soll erster Kreisbeigeordneter werden

In der Sitzung des Kreistages Neuwied am Montag, den 6. November stand unter anderem die Personalie des ersten Kreisbeigeordneten ...

Westerwald Bank unterstützt SG Honigsessen-Katzwinkel

Ende Oktober fand auf dem Sportplatzgelände des TuS Katzwinkel e.V. 1911 in Katzwinkel die offizielle Übergabe der Erlöse ...

Titel des Kreiskönigs geht nach Raubach

Hans-Jörg Hoffmann erzielte beim diesjährigen Kreiskönigsschießen am 07. Oktober auf dem Stand der SSG Honnefeld mit einem ...

Pokalkracher in Rengsdorf – Damen empfangen Montabaur

Einen großen Pokalabend erwartet die 1. Damenmannschaft des SV am Mittwochabend. In der 3. Runde des Rheinlandpokals trifft ...

Freundeskreis Villa Musica feierte 20-jähriges Jubiläum

Im Juwel der Villa Musica, im Schloss Engers, dass für die Allgemeinheit zu erhalten ein Hauptanliegen der Freunde der Villa ...

Regionaler Fachtag: Häusliche Gewalt ist keine Privatsache

Zu einer gemeinsamen regionalen Fachtagung im nördlichen Rheinland-Pfalz hatten die Landkreise Mayen-Koblenz und Neuwied ...

Werbung