Demographischer Wandel - Eine Chance für Frauen?
Die Chancen des Demografischen Wandels für Frauen bezogen auf den Arbeitsmarkt standen im Mittelpunkt der Infoveranstaltung „Wiedereinstieg hat Perspektive – noch nie waren die Chancen besser“ im Mehrgenerationenhaus Neuwied. Das Mehrgenerationenhaus Neuwied, die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis und die Beauftragten für Chancengleichheit der Arbeitsagentur und des Job-Centers sowie die Wiedereinstiegsberaterin der Arbeitsagentur hatten interessierte Frauen eingeladen, sich zu den verschiedenen Themen rund um die Erwerbsarbeit von Frauen zu informieren.
Neuwied. In der Begrüßung machten Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, und Edith Sauerbier, Gewerkschaftssekretärin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Koblenz, deutlich, dass die Bewertung der Erwerbsarbeit von Frauen seit jeher gesellschaftlichen Notwendigkeiten unterliegt. So bezeichnete Edith Sauerbier in einem kurzen historischen Rückblick die Frauen als die bewegliche Masse auf dem Arbeitsmarkt: direkt nach dem Krieg als Trümmerfrauen unentbehrlich, nach der Rückkehr der Männer aus der Gefangenschaft auf dem Arbeitsmarkt unerwünscht, in den Sechzigern die nichterwerbstätige Ehefrau ein Statussymbol für den Ernährer der Familie und heute in Zeiten des Demografischen Wandels die Hoffnung zur Überwindung des Fachkräftemangels. Eine große Chance für alle, die nochmal neu starten wollen.
Dass es jedoch nicht nur an den Frauen liegt, einen Job zu finden, wurde in den vielen Beratungsgesprächen deutlich. Trotz des staatlichen Ausbaus der Kinderbetreuung, trotz der besseren Schulabschlüsse von Mädchen und Frauen, trotz einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeiten gibt es für Frauen jede Menge Hemmnisse, die eine eigenständige Existenzsicherung erschweren. Noch immer ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Balanceakt, der vornehmlich von Frauen zu bewerkstelligen ist und der, wenn er nicht gelingt, oft bittere Folgen für die finanzielle Altersabsicherung hat.
Im Bewusstsein dieser Problematik beteiligten sich Fachleute verschiedenster Institutionen und informierten über Aus- und Weiterbildung in Teilzeit, Studieren ohne Abitur oder das Aufstiegs-BAföG und gaben Tipps zu Kinderbetreuung, Minijob und Absicherung im Alter. Sie beantworteten Fragen zur Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsabschlüsse sowie zu Bildungsangeboten für Migrantinnen oder Menschen mit Handicap und gaben Infos Jobs in der Region und zur Existenzgründung.
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