Den eigentlichen Sinn von Weihnachten immer wieder neu entdecken
Kaum jemand kann sich der Magie von Weihnachten entziehen. Am Sonntag, den 24. Dezember ist es endlich wieder soweit und alle kommen mit ihren Liebsten zusammen, um das große Fest zu feiern. Neben Geschenkewahn, Kommerzialisierung und Perfektionismus wird es immer schwerer den Sinn von Weihnachten noch zu erkennen.
Region. Mit dem Monat Dezember fängt die Weihnachtszeit an. Die LED-Beleuchtung wird an Hauswände, Bäume und Straßenlaternen angebracht. Plätzchen und andere Leckereien werden gebacken. Endlich kommt der Adventskalender morgendlich zum Einsatz. Und jeden Sonntag wird eine Kerze am Adventskranz angezündet. Die besinnliche und ruhige Vorweihnachtszeit endet in einem heimeligen, familiären Fest. Dieses soll daran erinnern, dass mit der Geburt des Christkindes Hoffnung und Frieden auf Erden kommt. Auch wenn sich kaum einer der Magie von Weihnachten entziehen kann, besteht diese heutzutage meist nicht aus Besinnung, sondern aus Paketewahn, Kommerzialisierung und Perfektionismus. Denen man sich am besten entziehen sollte, um den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes zu bewahren.
Bereits im September bewirbt der Einzel- und Onlinehandel unentwegt seine Produkte als potentielle Weihnachtsgeschenke. Lebkuchen, Plätzchen und Nikoläuse kann man auch schon erwerben. Um die Kauflust der Kunden zu steigern, wurde in diesem Jahr besonders die sogenannte „Black Week“ oder der „Black Friday“ beworben. Dabei handelt es sich um eine angebliche Schnäppchen-Aktion für den Kauf der Weihnachtsgeschenke. Auffällig ist, dass diese Aktion genau dann stattfindet, wenn die meisten Arbeitnehmer Weihnachtsgeld erhalten. Zudem ist die Wortwahl buchstäblich unglücklich gewählt, da historisch betrachtet der schwarze Freitag für einen Unglückstag steht.
Der schwarze Freitag bezeichnet in Deutschland den Börsencrash im Oktober 1929 und damit den Beginn der ersten Weltwirtschaftskrise. 2015 wurden ebenfalls die Terroranschläge vom 13. November in Frankreich als schwarzer Freitag in den Medien umschrieben. Doch umso mehr Konsum, desto besser, findet der Handel und bringt die die schwarzen Shopping-Tage nach Deutschland, die in den USA schon lange etabliert sind. Die überfüllten Kaufhäuser blieben dennoch in diesem Jahr aus. Statt hektisch und gestresst das passende Geschenk für die Lieben zu finden, wurde zu Hause gemütlich im Onlinehandel bestellt.
Dieses Verhalten analysierten bereits 2015 Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz anhand der Situation des Einzelhandels der Stadt Limburg. Es kam zum Vorschein, dass sich das Kaufverhalten zwischen den jungen und älteren Generationen massiv unterscheidet. Während die ältere Kundschaft noch in die Geschäfte geht, kauft die junge Generation online ein. Dies liege vor allem an der geringen Auswahl. 45,7 Prozent der Befragten würden häufiger in Limburg einkaufen, wenn die Produktauswahl verbessert würde. Selbst das angrenzende Outlet-Center in Montabaur sei keine Alternative, laut der Umfrage. Ein weiterer Mangel sind die zu geringen Öffnungszeiten sowie fehlende und kostenfreie Parkplätze. (Quelle: www.transforming-cities.de/studierende-analysieren-den-einzelhandel-der-stadt-limburg/)
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So weichen die jungen Generationen immer häufiger auf den Onlinehandel aus. Dies hatte jedoch den Nachteil, dass Rekord-Zahlen beim Paketversand in diesem Jahr entstanden. Die Paketdienste hatten es schwer dem riesigen Bedarf nachzukommen und fühlten sich überfordert. Damit dies nächstes Jahr nicht mehr so passiert, gibt es nun die Überlegung zur Weihnachtszeit hin die Portopreise zu erhöhen, um die Bestellung im Onlinehandel unattraktiver zu machen und die Menschen wieder in die Geschäfte zu locken. (Quelle: www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pakete-zu-weihnachten-wie-paketdienste-den-weihnachts-wahnsinn-meistern-wollen-1.3796692)
Ob dies im nächsten Jahr aufgeht? Dennoch merkt man deutlich, dass die Adventszeit nicht von Besinnlichkeit, sondern von überdurchschnittlichem Konsumverhalten geprägt ist. Ältere Generationen feierten weniger aufwendig und kommerziell als die Heutige. Damals kam an Weihnachten die Familie zusammen, man ging in die Kirche, sang volkstümliche Weihnachtslieder und sagte Weihnachtsgedichte auf. Dabei stand der Glaube auch stärker im Fokus. Nicht der von Coca-Cola erfundene Weihnachtsmann kam, sondern die Geschenke brachte das Christkind. Gegessen wurde zu Weihnachten ebenfalls etwas bescheidener als heute und auch die Geschenke-Flut gab es nicht. Die Kinder freuten sich über Süßigkeiten, Mandarinen und Nüsse sowie ein kleines Geschenk. Dies hatte viele Vorteile: der Vorweihnachtsstress war geringer. Und der eigentliche Sinn von Weihnachten blieb im Gedächtnis. Es geht darum den Heiligabend und das Weihnachtsfest mit den Menschen zu verbringen, die einem am Herzen liegen und nicht darum Geschenke auszupacken.
Verlagsleitung, unsere Redaktionsteams und alle Mitarbeiter/innen wünschen den Lesern und Leserinnen der Kuriere und den Anzeigenkunden ein schönes Weihnachtsfest und lassen Sie sich von der Magie und dem Sinn des Festes verzaubern. (jkh)