Der Chef ist weg
Michael Mahlert, der bisherige Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen hat zum 1. Januar seine neue Stelle als erster Kreisbeigeordneter bei der Kreisverwaltung Neuwied angetreten. Nach fast 18 Jahren als Bürgermeister der VG war Mahlert einfach nur der Chef. Nun ist er weg, das war die Nachricht der ersten Tage im Rathaus.
Leutesdorf. Die Geschicke der VG Bad Hönningen werden derzeit vom ersten Beigeordneten Reiner W. Schmitz gelenkt. Er begrüßte auch die Gäste, darunter fast die komplette Belegschaft der Verwaltung, sowie ehemalige und aktuelle Weggefährten aus der kommunalen Familie. Schmitz ließ die politische Laufbahn von Mahlert Revue passieren. „Wer ihn kennt, weiß, dass er kein Freund steifer Zeremonien ist. Er schätzt eher das Ungeschnörkelte und das Geradeaus. Wenn es nach ihm ginge, wäre so manche Tagesordnung schnell abgehandelt und so manche Rede schnell vorbei“, sagte Reiner Schmitz.
Schnell vorbei war die Veranstaltung nicht, dabei stand sie am Schluss auf Messers Schneide. Das Rheinhochwasser war am Donnerstag, den 25. Januar soweit fortgeschritten, dass der Leyscher Hof nur durch den Hintereingang über eine Rasenfläche erreichbar war. Da die Parkplätze dadurch rar waren, war sogar ein Shuttleservice von Bad Hönningen aus eingesetzt worden.
Zu den großen Projekten von Mahlert gehört sicherlich die Privatisierung der Therme, die kurz nach seinem Amtsantritt 1999 vor der Pleite stand. Sie ist heute ein touristisches Aushängeschild von Bad Hönningen. Zu dieser Kategorie gehören auch die Römerwelt in Rheinbrohl und die Jugendherberge in Leutesdorf, die unter Mahlert entstanden sind. Insgesamt, so Reiner Schmitz, seien 40 Millionen Euro unter Mahlert investiert worden. Dank seiner guten Vernetzung, auch mit Mainz, gab es hierzu 28 Millionen Zuschüsse. „Michael Mahlert hinterlässt ein gut bestelltes Haus“, sagte Schmitz.
Es war zu hören, dass Mahlert in 2016 lange mit sich gerungen hat, ob er sich als Kandidat für die Landratswahl zur Verfügung stellt. Einer der Gründe für seine Entscheidung war, dass die VG Bad Hönningen zum 1. Januar 2021 aufhört zu existieren und im Rahmen der Kommunalreform mit Linz und vielleicht auch mit Unkel fusioniert.
Der neue Landrat Achim Hallerbach meinte, dass viele Projekte die Handschrift von Michael Mahlert tragen und er Menschen über die Parteigrenzen hinweg begeistern kann. Er bezeichnete ihn unter anderem als bodenständig, volksnah, heimatverbunden. zupackend. „Wir arbeiten sehr eng und vertrauensvoll in der Kreisverwaltung zusammen. Wir werden unsere beiden Stärken zum Wohle des Landkreises einbringen“, erklärte Hallerbach die bisherige Zusammenarbeit in der Kreisverwaltung.
Weitere Redner waren der Linzer VG-Bürgermeister Günter Fischer, der für die Kreisgruppe des Gemeinde- und Städtebundes sprach und Mahlert einen „exzellenten Job“ bescheinigte. Der Ortsbürgermeister Oliver Labonde sprach für die kommunale Familie der Verbandsgemeinde. Die Personalratsvorsitzende Klaudia Kruft-Heumann berichtete von einer guten Zusammenarbeit, auch wenn man nicht immer einer Meinung war. Davon erzählte auch der derzeitige Wehrleiter Uwe Reisdorf, denn es mussten unter Mahlerts Zeit viele Investitionen getätigt und zwei Löschzüge geschlossen werden. „Du warst immer auf Ausgleich bedacht“, sagte Reisdorf.
Michael Mahlert bedankte sich am Schluss der dreistündigen Veranstaltung bei allen Rednern und Weggefährten. Er erinnerte daran, dass die aufgezeigten Leistungen nur möglich waren, weil er ein gutes Team um sich herum hatte. "Dies war unser Erfolgsrezept“, verriet Mahlert.
Zwischen den Reden traten alle Kinder der Grundschule Leutesdorf auf die Bühne und brachten unterschiedliche Aufführungen dar. Das nachstehende Video zeigt Ausschnitte. (woti)
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