Deichstadtvolleys feiern Party in Bad Soden
Nach dem 3:0( 25:18, 27:25, 26:24) beim Tabellenschlusslicht der 2. Volleyball- Bundesliga der Frauen, der TG Bad Soden, hat der VC Neuwied den Klassenerhalt greifbar vor Augen. Nur noch theoretisch ist die Chance, die die Gastgeberinnen vor dem Abstieg retten kann. Da nur ein Team aus der 10-er Liga nach unten muss, kann sich die Mannschaft von Trainer Bernd Werscheck und Ralf Monschauer schon mal Gedanken über die vierte Saison in der zweithöchsten Klasse machen.
Neuwied. Das zum wichtigsten Spiel des Jahres hochstilisierte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, die sich aus einigen Trainingseinheiten in der Vergangenheit bestens kennen und verstehen, fand in der schicken neuen Sporthalle der Otfried- Preusser- Schule einen Rahmen, wie er sicherlich nicht alle Tage dort stattfindet. Der Grund wurde spätestens beim ersten Ballwechsel hörbar. Von den rund 100 Zuschauern waren knapp die Hälfte aus der Deichstadt angereist. Die machten einen Höllenlärm und brachten ihre Mädels nach anfänglichen Schwierigkeiten ein ums andere Mal in die richtige Spur.
Neben den Langzeitverletzten Annika Voigt und Sara Mahrokh hatte auch Jule Hellmann passen müssen und der Neuwieder Kader war knapp bemessen. Bereits beim 4:4 in ersten Satz zeigten sich die Emotionen, die diese Partie über die gesamte Spielzeit hin zu einem äußerst spannenden Sonntagnachmittag werden ließ. Da hatte Sarah Kamarah mit einem irren „einarmigen“ Reflex einen Angriff der Sodenerinnen in einen Punkt für den VCN verwandelt. Der Vorsprung, den sich die TG anfänglich verschaffte, endete jäh, als Jana Schäbitz zur Angabe kam. Die sorgten für die Wende im ersten Satz zu Gunsten der Neuwiederinnen, die die erspielte Führung nicht mehr abgaben und so mit 1:0 die Seiten wechselten.
Die Motivation schienen die Gäste erst mal mit in den zweiten Satz zu nehmen, doch das 5:1- Polster schmolz dank einer starken Angabenserie der TG und der damit verbundenen unsicheren Annahme bei Neuwied. Bei 11:6 für Bad Soden hatte Trainer Werscheck bereits seine zweite Auszeit verbraten. Aber die Ansprache wirkte. Plötzlich lief es beim VCN wieder. Über 13:13, 16:16 und 22:22 nahm die Spannung wieder Fahrt auf. Satzball hier, Satzball da. Antonija Legcevic sah im richtigen Moment die Lücke auf der anderen Seite und mit 27:25 ging der zweite Durchgang wieder an die Deichstadtvolleys. Was die VCN- Fans besonders in dieser engen Phase verwunderte, dass ihre Mannschaft eigentlich irgendwie immer cool und nervenstark reagierte.
Der Trommelwirbel von der Tribüne ließ auch im dritten Satz nicht nach. Neuwied verschaffte sich bis zur Mitte des Durchgangs eine satte Führung (13:9 und 16:10). Der Tabellenletzte gab sich aber nicht geschlagen und holte gegen Ende der Partie Punkt für Punkt auf. Wieder wurde es eng und spannend. Die Vorteile wechselten bis zum Finale im Minutentakt. Die Neuwiederinnen mussten einen Satzball abwehren um dann mit drei Punkten in Folge den Drei-Punkte-Erfolg einzufahren.
In der Einzelkritik kam besonders Jana Schäbitz beste Noten. Sie lief an diesem Nachmittag wohl die meisten Kilometer, jagte jeder noch so wackeligen Annahme hinterher, um den Ball für ihre Angreiferinnen bestmöglich ins Spiel zurück zu bringen. Maike Henning, Lena Overländer und Lilli Werscheck verteilten die Punktausbeute gleichmäßig auf ihre Schultern. Antonija Legcevic bindet sich immer besser ins Spiel ein. Lea Schäbitz und Sabine Hoffmann waren die gewohnt wichtigen und zuverlässigen taktischen Alternativen. Blieb noch Sarah Kamarah. Viele direkte, spektakuläre Punkte gingen auf ihr Konto und brachten ihr verdient die Auszeichnung zur besten Spielerin der Begegnung ein.
„Wir haben schon ein wenig Glück in diesem engen Spiel gehabt und hatten letztendlich die besseren Nerven“, kommentierte Coach Werscheck die drei wichtigen Punkte.
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