Polnische Studenten besuchen das Willy-Brandt-Forum
Das Willy-Brandt-Forum in Unkel freut sich, am 11. März, 15 Uhr, erneut eine Besuchergruppe polnischer Studenten begrüßen zu können und damit Teil des Bildungsprogramms zu sein, das das Haus Schlesien in Heisterbacherrott Studierenden aus Schlesien regelmäßig anbietet. Seit seiner Eröffnung im Jahre 2011 gehört das „Willy-Brandt-Forum“ in Unkel zum festen Bestand des Besuchsprogramms der polnischen Gäste.
Unkel. Durch die Unterstützung der „Freunde und Förderer des Willy-Brandt-Forums Unkel“ wird der Besuch der polnischen Gäste im Forum weiterhin ermöglicht: Erstmals am 11. März und in der Folgezeit dauerhaft übernehmen die „Freunde und Förderer der Bürgerstiftung Unkel Willy-Brandt-Forum e.V.“ die Kosten für Eintritt und Führung der Studierenden.
„Wir wollen damit nicht nur das Interesse der jungen Menschen für das Leben und Wirken Willy Brandts wecken und dessen Verdienste um die deutsch-polnische Aussöhnung vermitteln. Wir wollen auch insgesamt den kulturell-historischen Austausch zwischen unseren beiden Ländern fördern und mit den Studenten über die heutige Politik ins Gespräch kommen,“ so Dr. Helmut Born, stellvertretender Vorsitzender der Freunde und Förderer der Bürgerstiftung Unkel Willy-Brandt-Forum und ausgewiesener Kenner der deutsch-polnischen Beziehungen.
Hintergrundinformationen
„Schlesische Begegnungen“ nennt sich das Programm, das regelmäßig Studierende aus Polen zum Besuchen nach Deutschland führt. Das „Haus Schlesien“ in Heisterbacherrott leistet seit vielen Jahren einen Beitrag dazu, dass Brücken des Verständnisses und der Akzeptanz, die so in den letzten 25 Jahren zwischen Polen und Deutschland errichtet wurden, gepflegt werden und begehbar bleiben. Dies gilt gerade auch in Zeiten politischer Diskrepanz und aktueller europäischer Herausforderungen.
Während der einwöchigen Seminare in Deutschland führen Exkursionen die polnischen Gäste nach Köln, Bonn und Aachen. Besuche in der „Bundeszentrale für politische Bildung“ und im seit Dezember 2017 wieder eröffneten und neu konzipierten „Haus der Geschichte“ gehören zum Programm.
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Eingebettet in Erläuterungen zur bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte erfahren die Studierenden im Unkeler Forum, welche Bedeutung Willy Brandt, dem vierten Kanzler der Bundesrepublik von 1969-1974, im Rahmen der so genannten „Neuen Ostpolitik“ zukommt. Seine Bemühungen um Annäherung und Verbesserung des Verhältnisses zwischen den beiden Staaten, aber auch gegenüber den anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks, waren prägend für die weitere Entwicklung bis hin zur europäischen Einigung. Sein Kniefall in Warschau am 7.12.1970 vor dem Denkmal für die Helden des Warschauer Ghetto-Aufstandes von 1943 steht bis heute für die Bitte um Verzeihung und den Wunsch nach Versöhnung. Seine Politik trug wesentlich zur Verbesserung des deutsch-polnischen Verhältnisses bei. Sie folgte der Maxime, dass es in Europa „nie mehr eine Politik über Polen hinweg“ geben dürfe.
Dr. Helmut Born ist stellvertretender Vorsitzender der Freunde und Förderer der Bürgerstiftung Unkel Willy-Brandt-Forum. Er war von 1991 bis 2013 Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. In den Jahren 1985 bis 1992 leitete er die deutsch-polnische Arbeitsgruppe Land- und Agrarwirtschaft des Bundeswirtschaftsministeriums.
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